Frühlingserwachen im Neuschnee

Prüm · Eisparty statt Frühlingserwachen, Schneebälle statt Ostereiersuchen: Ein Wintereinbruch hat den ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres in Prüm arg durcheinandergewirbelt. Erst zum Nachmittag kommen dann doch ein paar mehr Kunden in die Stadt.

Frühlingserwachen im Neuschnee
Foto: Christian Brunker

Das war anders gedacht: Der Stadtmarketing und Gewerbeverein "Prüm eifelstark" lädt zum Frühlingserwachen mit österlichem Rahmenprogramm ein und die Abteistadt versinkt im Neuschnee. "Heute Morgen habe ich noch gedacht, das kann doch gar nicht sein", sagt Sabine Klöckner, Inhaberin von Oliver Moden in Prüm. Dicke Schneeflocken gehen in der Nacht und am Sonntagmorgen über der Abteistadt nieder und zwingen die Organisatoren zum Umplanen. "Das war schwierig für alle, die etwas draußen geplant haben", sagt Norbert Baur, zweiter Vorsitzender des Gewerbevereins. Die eigentlich auf der Hahn- und Tiergartenstraße vorgesehene Autoschau muss abgesagt werden. Statt glänzender Karossen stehen nun - passenderweise - lediglich zwei Räumfahrzeuge mit weißem Schnee-Überzug auf dem Tiergartenplatz. Das vom Haus der Jugend organisierte Unterhaltungsprogramm mit Ostereiersuchen und Geschicklichkeitsspielen fällt dem Wetter ebenso zum Opfer wie das Kinderkarussell auf dem Hahnplatz. Lediglich der Osterhase lässt sich von den Wetterunbillen nicht schrecken und verteilt Ostereier und Süßigkeiten an große und kleine Kinder. Ein Vorteil für die Autofahrer: Die angekündigte Straßensperrung wird aufgehoben. "Dann können die Leute wenigstens bis in die Stadt reinfahren", sagt Baur. Gegen Mittag sieht es so aus, als würden auch die meisten Besucher doch lieber in ihren warmen Wohnungen bleiben, was Sorgenfalten auf die Gesichter der Geschäftsleute treibt. Es fühle sich eher an wie ein normaler Montag, ist zu hören. Doch am Nachmittag bessert sich die Lage zumindest etwas. Die Zahl derer, die mit Einkauftüten durch das Städtchen schlendern, nimmt zu. "Jetzt hat es ja aufgehört zu schneien", sagt Michael Vank aus Densborn. "Deshalb sind wir los, um zu schauen, ob wir nicht ein paar Schnäppchen machen können." Auch Karl Geider hat sich vor die Tür gewagt. "Ich bin hier aus Prüm und gehe jetzt mal ein bisschen schauen, wir wollten ohnehin spazieren gehen." Erna Klein und Loni Rollmann aus Üxheim sind direkt zum Start um 12 Uhr angereist: "Wir wollen ein bisschen durch die Geschäfte bummeln und uns umschauen." Mit der Zahl der Kunden auf den Straßen hellt sich auch die Laune der Geschäftsleute auf: "Jetzt ist es besser, einige Leute sind ja trotzdem unterwegs", sagt Sabine Klöckner. "Ich habe das Gefühl, die Leute suchen gezielter", sagt Norbert Baur. Aber mit dem Wetter müsse man nun einmal leben. ch

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