Frühzeitig an später denken

Es steht niemanden zu, darüber ein Urteil zu fällen, ob und wann Eltern ihre (erwachsenen, behinderten) Kinder in die Obhut von Einrichtungen geben.

Es steht niemanden zu, darüber ein Urteil zu fällen, ob und wann Eltern ihre (erwachsenen, behinderten) Kinder in die Obhut von Einrichtungen geben. Fest steht aber, dass die Zahl der Menschen in Zukunft weiter wachsen wird, die in ein Wohnheim nur schwer integrierbar sind, da sie zuvor nur die heimischen vier Wände kennen gelernt haben. Und da werden oft keine Grenzen gesetzt, weil – um mit den Worten der Mutter im aktuellen Fall zu sprechen – man Behinderte so nehmen muss, wie sie sind.

Unweigerlich kommt aber der Zeitpunkt, wo die Eltern alters- oder krankheitsbedingt sich nicht mehr um ihre Kinder kümmern können. Dann ist das Problem da und unter Umständen folgt notgedrungen die Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie. Dies kann aber nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Gemeinsam mit dem Land müssen wohnortnahe Unterbringungsmöglichkeiten auch für "schwierige" Fälle geschaffen werden. Zudem müssten Eltern früher klären, wie ihr Kind später einmal versorgt werden soll. Geschieht dies aus eigenem Antrieb, ist das um so besser. Geschieht das nicht, sollten Fachärzte und andere Fachleute frühzeitig darauf hinweisen, dass die Betreuung durch die Eltern nicht immer ein Dauerzustand sein kann.

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