Fünf vor Zwölf für öffentliche Uhren

Uhren im öffentlichen Raum sind eine aussterbende Art. Längst werden sie durch Armbanduhren oder Handys ersetzt. Unsere Fotografen zeigen ein paar besonders schöne Exemplare.

Wer hat an der Uhr gedreht? ist es wirklich schon so spät? Fragen wie diese aus dem einem Liedtext aus der Zeichentrickserie "Der rosarote Panther" haben sich Menschen nicht immer gestellt. Die ersten Uhren, wie wir sie heute kennen, gibt es seit dem 14. Jahrhundert. Es waren wertvolle Exemplare. Die wenigsten Menschen hatten dafür Geld. Deshalb hingen schon bald die ersten Zeitmesser im öffentlichen Raum. Denn da waren sie für jedermann weithin sichtbar.
Später tauchten die Uhren da auf, wo sie besonders notwendig waren: an Bahnhöfen. Denn dort konnte eine Minute darüber entscheiden, ob man die Reise rechtzeitig antreten konnte oder nicht. Dennoch: Die Zahl der Uhren im öffentlichen Raum dagegen nimmt ab. Experten sprechen vom Uhrensterben. Schließlich ist der Besitz einer eigenen Uhr - ob Armband-, Taschenuhr oder hochmodern einen Apple-Watch - längst eine Selbstverständlichkeit. Ihre "Schwestern" im öffentlichen Raum werden rarer.
Und da, wo es sie noch gibt, sind sie oft nicht mehr intakt. Eine spezielle "Uhr" hängt am Morbacher Pfarrheim (großes Bild in der Mitte). Sie steht Tag und Nacht auf Fünf vor Zwölf. Das Uhrwerk inklusive Zifferblatt war bei einer Sanierung ausgetauscht worden. Ein Morbacher hatte das Zifferblatt ersteigert, überarbeiten lassen und der Pfarrgemeinde zurückgeschenkt. Nun hängt es am Pfarrheim. Als Mahnung oder Scherz, wer weiß?
Eine Besonderheit in der Region sind die vielen Sonnenuhren, vor allem in den Weinbergen.
Ilse Rosenschild

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