Für die Sicherheit der Patienten

PRÜM. (cus) Das St.-Joseph-Krankenhaus Prüm hat für 165 000 Euro die Abteilung zur Reinigung und Sterilisation medizinischer Instrumente umgebaut und mit modernster Technik ausgestattet.

"Um die Risiken einer Infektion im und um den Operationsbereich eines Krankenhauses auszuschließen, sind ständige personelle, hygienische und technische Weiterentwicklungen unerlässlich", erklärt Kaya Erdem, Pressesprecher der Caritas Trägergesellschaft West gGmbH (ctw). Vor diesem Hintergrund steht auch die jüngste Investition im Prümer St.-Joseph-Krankenhaus. In der zentralen Sterilgut-Versorgungsabteilung werden alle medizinischen Instrumente nach neuen Maßstäben gereinigt, desinfiziert und sterilistiert. Auf 150 Quadratmetern soll die Aufbereitung sicherer, effizienter und komfortabler ablaufen. Moderne Gerätschaften unterstützen die Einhaltung der strengen Vorschriften. Beim Ortstermin im Krankenhaus ziehen Mitarbeiter und Pressevertreter aus hygienischen Gründen zunächst Einweg-Schürzen und -Hauben an. Vom so genannten reinen Bereich aus geht der Blick durch Glasscheiben hinüber in den seit Kurzem baulich abgetrennten unreinen Bereich. Dort werden die verschmutzten Instrumente nach Gebrauch angeliefert und vorsortiert. Eine Mitarbeiterin bestückt einen Instrumentenwagen, der in den neu installierten Reinigungsautomaten gefahren wird. Dieser Automat des Herstellers Miele ist der bundesweit erste seiner Art. Optisch erinnert er an eine große Geschirrspül-Maschine. "Zur thermischen Desinfektion wird das Wasser auf bis zu 93 Grad Celsius erhitzt. Der Vorgang wird mit Wasserstoffperoxid unterstützt", sagt die Technische Sterilisationsassistentin Gabi Heift. Über eine automatische Kennung werden den Instrumentenwagen die richtigen Reinigungs- und Desinfektionsprogramme zugeordnet. Das große Programm dauert inklusive Trocknung 1:43 Stunden. "Aus Sicherheitsgründen geht die Tür nur dann auf, wenn das Programm erfolgreich zu Ende gelaufen ist", ergänzt Heift. Der neue Automat und ein weiterer Desinfektor arbeiten unabhängig voneinander. Im Packbereich kontrolliert und pflegt eine Mitarbeiterin die sauberen Geräte mit Instrumentenspray. Zum Abschluss durchlaufen die Instrumente den Dampf-Sterilisator bei 134 Grad Celsius. Erst wenn die Instrumente steril sind, dürfen sie wieder am Patienten eingesetzt werden, zum Beispiel in der Ambulanz, der Endoskopie oder auf den Stationen. So ergibt sich ein geschlossener Kreislauf. In den Gesamtkosten von 165 000 Euro sind auch ein Sterilgutlager, die Klimatisierung aller Räume und spezielle Hygienedecken enthalten. Die Finanzierung gelingt aus Eigenmitteln des Krankenhauses. "Im Vergleich zu ähnlichen Projekten sind die Kosten extrem gering, weil wir die komplette Planung und Bauleitung in Eigenregie gemacht haben", sagt Erdem. Verantwortlich dafür zeichnen Erich Heck, Technischer Leiter des St.-Joseph-Krankenhauses, und Benjamin Weidner, Technischer Leiter der ctw. Die Aufträge für die Bauleistungen gingen überwiegend an Firmen aus der Region. Am Genehmigungsverfahren waren das Landesamt für Soziales und das Landesuntersuchungsamt Trier beteiligt.

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