Fürsorge für Behinderte

Die Lebenshilfe Kreisvereinigung Bitburg e.V. besteht seit 40 Jahren und kümmert sich um die Bedürfnisse behinderter Menschen und deren Angehörige.

Bitburg. (beba) "Ein behinderter Mensch ist ein wertvoller Mensch. Wenn er in der Gesellschaft akzeptiert wird, ist es kein Problem, sich mit der Behinderung in der Gesellschaft zu bewegen", sagt Hans-Joachim Kurth. Er ist der zweite Vorsitzende der Lebenshilfe Bitburg und Vater eines 17-jährigen Sohnes mit Down-Syndrom. Vor 40 Jahren gründeten Eltern von behinderten Kindern den Lebenshilfeverein Bitburg, der mittlerweile 300 Mitglieder hat.

Die Lebenshilfe Bitburg, Daun und Prüm arbeiten sehr eng zusammen und haben ein gemeinsames Ziel. Gute Lebensbedingungen für Behinderte in der Gesellschaft zu schaffen. Damals war es üblich, Behinderte in den Häusern zu verstecken. Heute werden Behinderte zur größtmöglichen Selbstständigkeit gefördert. Ihnen wird so viel Hilfe angeboten, wie notwendig ist.

Nach der UN-Konvention von 2009 haben Behinderte das Recht auf Selbstbestimmung, Beteiligung an der Gesellschaft und Diskriminierungsschutz. Das sieht in der Praxis anders aus. "Manche behinderte Menschen brauchen Förderschulen und sind auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht einsetzbar", sagt Kurth. Die Grenze zur Integration ist fließend. Nicht alle können auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. "Manche Behinderte können ihre Freizeit in Wohnheimen besser ausfüllen als in einer ambulanten Wohnform oder sind auf dem ersten Arbeitsmarkt überfordert", erklärt Heike Kook, Beraterin der Lebenshilfe. Sie informiert über Rechte, Wohnformen und Arbeitsplätze. Die Lebenshilfe achtet auch darauf, dass die Einrichtungen Behinderte nicht überfordern und behindertengerecht sind. "Der Behinderte wird oft nicht gefragt, ob er sich wohlfühlt, und bleibt auf der Strecke, wenn mit Gewalt die Integration durchgeführt wird", sagt Kook.

Informationen über Angebote und Rechte sind für Eltern schwer durchschaubar. Die meisten Behinderten werden von ihren Eltern immer noch zu Hause betreut. Manche pflegen ihre 50-jährigen Kinder, bis sie selbst nicht mehr können. Da fällt die Entscheidung nicht leicht, das eigene Kind in ein Wohnheim zu geben. Norwegen entwickelte fortschrittliche Wohnformen für Behinderte. Deshalb plant die Lebenshilfe eine Reise nach Norwegen, um mit neuen Ideen zurückzukommen. Die Angebote sollten nach Bedarf erweitert werden und der Zeit angepasst sein. Die Lebenshilfe kooperiert mit den Einrichtungen und überprüft immer wieder, was Behinderte brauchen und möchten. "Die Lebenshilfe hat eine große Fürsorgepflicht für die Behinderten", sagt Kurth.

Weitere Infos rund um die Lebenshilfe im Internet unter www.lebenshilfe-eifel.de

Extra In einer kleinen Serie wird der TV in loser Folge in den kommenden Wochen folgende Einrichtungen für Menschen mit Behinderung vorstellen: Thema Kind: Frühförderung: Wie können durch entsprechende Therapieangebote Mobilität, Selbstständigkeit und Kommunikation gefördert werden? Kitas: Welche Möglichkeiten bieten integrative Kindertagesstätten? Thema Arbeit: Integrationsbetrieb: Behinderte auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Werkstatt: Die Westeifelwerke ist ein gemeinnütziges Unternehmen und ermöglicht eine Teilhabe am Arbeitsleben für Behinderte Thema Wohnen: ambulantes Wohnen: wohnen in der eigenen Wohnung Wohnheim: Wohnen in der Gemeinschaft

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