Vogelsang. Bei den Entkernungsarbeiten unterhalb des ehemaligen Forums in Vogelsang, wo später die Nationalpark-Ausstellung ihren Platz finden soll, stießen die Bauarbeiter auf seltsame Fundamente und Schächte. In letzteren sind deutliche Rußspuren zu erkennen. Bis jetzt steht nicht fest, was diese Funde genau zu bedeuten haben.
Klaus Ring vom Fachbereich Ausstellung und Forschung bei Vogelsang ip vermutet, dass es sich um horizontale Kaminschächte der Feuerung einer mit Dampf betriebenen Stromversorgung handeln könnte, vielleicht der letzte Rest einer ehemals autarken Elektrifizierung aus der Anfangszeit. Nicht auszuschließen scheint auch, dass 1939, als in Vogelsang Luftschutzräume gebaut wurden, die Anlage umgerüstet und für den Notfall-Betrieb eingerichtet wurde.
Vom unteren Bereich des Ostflügels gibt es laut Ring keine historischen Innenaufnahmen. Spannend sei es bei den Arbeiten geworden, als Bauschutt aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg weggebaggert worden sei, sagt Ring. Gefunden wurden Fliesenböden über einem massiven Betonfundament. Zusätzlich sind drei Schächte zu sehen, in denen Rußspuren erkennbar sind. Offenbar hätten auf den Fundamenten schwere Maschinen oder Heizkessel gestanden. Da der Vogelsang-Komplex sehr schnell gebaut worden sei, habe es immer wieder Bauänderungen gegeben. Offenbar auch hier.
Über Vogelsang verläuft heute noch die alte Hochspannungsleitung vom Kraftwerk in Heimbach. Es sei nicht ganz auszuschließen, dass die Nazis sich in der Anfangszeit autark von dieser Stromleitung hätten machen wollen, so Rings Interpretation der Funde. Die in der Nachkriegszeit in diesem Bereich erneuerte Betondecke weist auf die mögliche Zerstörung der Anlage während des Bombenangriffs Ende 1944 hin, als der Ostflügel stark beschädigt wurde. KEH