Funke zerstört Steine

BITBURG. (red) Harnstein-Patienten müssen zur Behandlung mit dem Stoßwellenlithotripter nicht mehr nach Trier fahren, seit die Südeifel-Kliniken ebenfalls über die nötige Ausrüstung verfügen.

Eine neue Möglichkeit, um Steine in Nieren, Blase und Harnleiter zu behandeln, steht jetzt an den Südeifel-Kliniken in Bibturg zur Verfügung. "Mit einem so genannten Stoßwellenlithotripter können wir Harnsteine ohne operativen Eingriff zertrümmern", erklärt Dr. Michael Müller. Zusammen mit Dr. Alois Zender und Dr. Raimund Kaldenbach betreibt er die Urologische Belegabteilung am Clemens-August-Krankenhaus. Bei der Stoßwellenlithotripsie wird durch Funkenentladung gebündelte Energie erzeugt. Diese zerstört die Steine innerhalb des Körpers, zersetzt sie also in so kleine Teilchen, dass diese problemlos mit dem Urin ausgeschieden werden können. Dieses Verfahren ist aber nicht immer anwendbar. Entscheidend ist die Art der Steine, ihre Größe und ihre Lage. Neben der Stoßwellenlithotripsie gibt es im Bitburger Clemens-August-Krankenhaus eine Reihe anderer Behandlungsmöglichkeiten für Harnsteine. "Wir sind froh, unseren Patienten ein erweitertes Therapiespektrum anbieten zu können - je nach dem, was am besten ist", sagt Kaldenbach. Der nächste Stoßwellenlithotripter befindet sich in Trier, und Patienten mussten bisher neben der Anfahrt häufig auch eine längere Wartezeit in Kauf nehmen. "Durch die wegfallende Anfahrt werden die Patienten erheblich entlastet", ergänzt Wolfgang Walter, der Kaufmännische Direktor der Südeifel-Kliniken. Eine Besonderheit des neuen Angebotes: Da der Apparat sehr teuer ist, wurde er vom Krankenhaus nicht gekauft. Er steht der Klinik tageweise zur Verfügung. Eine Firma bringt das Gerät und holt es abends wieder ab. Die Klinik bezahlt für jeden behandelten Patienten eine Gebühr. Zunächst soll der Lithotripter alle vier Wochen in Bitburg sein. Nach ersten Erfahrungen soll das Angebot der Nachfrage angepasst werden. Harnsteine gehören zu den häufigsten urologischen Erkrankungen. Die Beschwerden können äußerst schmerzhaft sein. In 70 Prozent der Fälle gehen die Steine von alleine ab.

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