Funker in der Warteschleife

PRÜM. Noch im November will die Bundespolizeiinspektion Trier ihre Prümer Außenstelle in Betrieb nehmen. Die Umbauarbeiten am ehemaligen Landratsamt sind weit fortgeschritten.

Schon im Januar 2006 fiel die Entscheidung zu Gunsten des neuen Bundespolizei-Standorts Prüm. Seitdem herrscht bei diesem Thema öffentlich Ruhe - abgesehen von einem Informationsbesuch des Saarbrücker Bundespolizeiamt-Chefs Peter Fuchs im Prümer Stadtrat (der TV berichtete). Doch die Ruhe täuscht, denn im Gebäudekomplex des Kreises an der Kalvarienbergstraße hat sich viel getan. Dort bleiben wie bisher die Verwaltung des Kreiswasserwerks, das Deutsche Rote Kreuz Prüm, eine Krankengymnastik-Praxis und eine Privatwohnung untergebracht. Die Kinderfrühförderung hat neue Räume im Konvikt auf der anderen Straßenseite bezogen. Dadurch wurde Platz für die Bundespolizei geschaffen. Was aktuell noch in dem Gebäudetrakt fehlt, sind Sicherheitstüren. "Erst wenn die drin sind, können wir den Funktisch und die Computertechnik aufbauen", erklärt Jörg Zenner, Pressesprecher beim Bundespolizeiamt. Während seine Behörde Mitte November als Einsatzstart in Prüm anpeilt, rechnet die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm eher mit Ende November. Renovierung und Umbau im Auftrag des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung in Mainz kosten 77 000 Euro. Ob alle 15 für Prüm vorgesehenen Einsatzkräfte schon von Beginn an aufgeboten werden, steht noch nicht fest. Vermutlich vollzieht das Personal den Standortwechsel erst nach und nach. Einige bisher in Trier stationierte Beamte können so heimatnaher eingesetzt werden.Kürzere Anfahrt zum Kontrolleinsatz

Hintergrund der Standortentscheidung im Bundesinnenministerium für Prüm ist die logistische Verbesserung. Da das Einsatzgebiet bis an den Losheimer Graben reicht, hatten die Beamten oft sehr lange Fahrtstrecken zu bewältigen. Kontrollen waren früher bei jedem Grenzübertritt ohne Weiteres möglich. Seit dem Schengener Abkommen müssen die Beamten nach polizeilichen Erfahrungswerten und der aktuellen Lage vorgehen. Das heißt, in erster Linie wird dann kontrolliert, wenn es bestimmte Anhaltspunkte für Verstöße zum Beispiel gegen das Ausländerrecht gibt. Zenner: "Bei konkretem Verdacht auf Drogenschmuggel oder Drogenkonsum gehen wir im ersten Angriff vor und schalten später die dafür zuständigen Kollegen vom Bundeszoll oder von der Landespolizei ein." Zum Aufgabenspektrum der Bundespolizei gehört außerdem die Sicherheit auf Bahnhöfen und Bahnstrecken.