Fußbodenkleber macht das Atmen schwer

Viele Mitarbeiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) klagten nach dem Umzug in das renovierte Gebäude am Flugplatz über Beschwerden. Einem neuen Gutachten zufolge sind Stoffe, die aus dem Fußboden entweichen, die Ursache. Sie seien jedoch hygienisch unbedenklich, heißt es.

Bitburg. Manche klagten über Augenbrennen, Hustenreiz oder Übelkeit. Andere über Hautjucken oder Kopfschmerzen: Lange war unklar, warum es einem Teil der Mitarbeiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum in Bitburg nach dem Umzug in das neue Gebäude am Bitburger Flugplatz schlecht ging (der TV berichtete).

Die Ursache dafür blieb auch nach einem ersten im September vorliegenden Raumluftgutachten ungeklärt. Es hatte ergeben, dass nur zwei von 200 untersuchten Stoffen in einer höheren Konzentration vorkommen. Es handelte sich um Stoffe, die wahrscheinlich aus dem Kleber entweichen, der beim Verlegen des PVC-Bodens benutzt wurde. Allerdings hielten Experten es für äußerst unwahrscheinlich, dass sie für die Beschwerden verantwortlich sind. Daher hat das DLR nach Rücksprache mit dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), dem das Gebäude gehört, beim TÜV Rheinland ein zweites Gutachten in Auftrag gegeben. Analysiert wurden sowohl Materialproben als auch die Raumluft.

Zweites Gutachten bringt neue Erkenntnisse



Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse. Nach Auskunft von LBB-Pressesprecher Markus Ramp ist die neue Analyse zum Ergebnis gekommen, dass doch aus dem Fußboden entweichende Stoffe die Ursache sind. Es handelt sich um Glykole (zweiwertige Alkohole), die in Klebern und Lacken verwendet werden, um deren Streichfähigkeit zu erhöhen. Wie das LBB mitteilt, sind sie dem Gutachten zufolge jedoch "hygienisch unbedenklich". Allerdings erforderten sie einen "erhöhten Lüftungsbedarf". Insbesondere zwei Räume wiesen auffällige Messwerte auf. Die Gutachter gehen laut Ramp jedoch davon aus, dass die Konzentration der Stoffe in der Raumluft "in nächster Zeit weiter deutlich abnehmen wird".

Die Ergebnisse dieses zweiten Gutachtens sind so neu, dass sie dem DLR selbst noch nicht vorliegen. Deshalb möchte der stellvertretende Leiter Edgar Henkes derzeit auch noch keine Bewertung abgeben. Der Personalratsvorsitzende war am Freitag nicht zu erreichen.

Obwohl alles dafür zu sprechen scheint, dass man im neuen Gebäude am Flugplatz bald aufatmen kann, wollen die Gutachter laut Ramp im Januar mit Vertretern von DLR und LBB darüber sprechen, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation getroffen werden könnten - "um eine Gesundheitsgefährdung der Bediensteten auf jeden Fall auszuschließen".

Die am stärksten betroffenen Mitarbeiter sind derzeit in einem Nachbargebäude untergebracht, sodass sie beschwerdefrei arbeiten können.

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