Gästeführer Eifel: Staatliche Ausbildung nun auch in Prüm

Prüm · Gästeführer werden in der Eifel bisher von den Volkshochschulen ausgebildet und von der Industrie- und Handelskammer geprüft. Nun steigt das Land Rheinland-Pfalz auch in Prüm in das Programm ein.

 **** eli@s-Archivfoto **** Am Sonntag heißt es Wanderschuhe schnüren.

**** eli@s-Archivfoto **** Am Sonntag heißt es Wanderschuhe schnüren.

Foto: friedemann vetter (ve._) ("TV-Upload vetter"

400 Millionen Jahre Erdgeschichte, mindestens 10 000 Jahre Siedlungsgeschichte - wer in der Eifel Besuchern das Land näher bringen möchte, hat es schwer, den Überblick zu behalten. Seit zehn Jahren bieten die Volkshochschulen Prüm und Gerolstein deswegen in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Gästeführerausbildungen an.
Nun ist mit einem ergänzenden Angebot auch das Land Rheinland-Pfalz in das Ausbildungsprogramm eingestiegen. Nach einer erfolgreichen Premiere in Gerolstein beginnt bald auch in Prüm ein Kurs zum "Zertifizierten Natur- und Landschaftsführer" (ZNL). Vor zehn Jahren konzipierten die Mitarbeiter des Geoparks Vulkaneifel Achim Herf und Marita Mosebach-Amrein das Kurskonzept. Um die Prüfung der Absolventen kümmert sich die IHK Trier. Mit dem Abschluss werden die Teilnehmer als "Gästeführer Eifel IHK" zertifiziert.
"Vor einiger Zeit wurde die rheinland-pfälzische Landeszentrale für Umweltbildung auf uns aufmerksam und fragte, ob wir nicht auch ZNL-Kurse anbieten wollen", sagt Herf. Das Konzept sei ähnlich wie das bisherige, aber allgemeiner auf Naturthemen bezogen: "Geprüft wird nun durch den Staat." Der Prüfling kann seine Dienste so leichter auch ausserhalb der Eifel anbieten. Nachdem der zusätzliche Kurs 2014 in der Vulkaneifel Premiere feierte, wird er nun auch in der Abteistadt angeboten. Der große Unterschied zur bisherigen Ausbildung: Der Grundkurs ist mit 124 Stunden deutlich kürzer als der bisherige (170 Stunden) und hat im Vergleich zum "Gästeführer Eifel IHK” einen Schwerpunkt auf das Thema Flora und Fauna. "Wir haben trotzdem einige Stunden zur Geschichte der Eifel aufgenommen, das ist bei uns einfach wichtig." Wie wichtig das tatsächlich ist, davon kann Dorita Molter-Frensch ein Lied singen.
Sie erhielt im März 2008 ihr IHK-Zertifikat, bietet seitdem verschiedene touristische Wanderungen an und führt seit vier Jahren mit Sabine Petri jährlich etwa 200 Besucher bei ihren Schmugglertouren über die deutsch-belgische Grenze. "Solche Touren zu entwickeln dauert lange und erfordert einige Kenntnisse", sagt sie. Die Ausbildung sei sehr intensiv, aber kaum verzichtbar. "Hauptberuflich kann man davon kaum leben, aber es macht viel Spaß."
Der Kurs zum ZNL beginnt am Dienstag, 2. Juni, und dauert bis Samstag, 14. November. Er kostet 955 Euro und ist förderfähig durch den QualiScheck, einer Weiterbildungsförderung in Rheinland-Pfalz. Darüber informieren Ausbilder am Dienstag, 19. Mai, um 18.30 Uhr im Konvikt.
Weitere Informationen unter Telefon 06558/9002925

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