Ganz neue Kontrollvariante

Die TV-Leser, Kripo und Zoll wurden mit dem Bericht über den Rotlichtbereich auf dem Bitburger Flugplatz bestimmt genauso überrascht wie die örtlichen Politiker. Bisher hieß es eigentlich immer, dass die höchsten illegalen Gewinne durch Drogen und Waffenschmuggel, Geldwäsche und Prostitution gemacht werden.

Bisher waren Kripo, Zoll und Steuerfahndung in dem Bereich mehr oder minder kontrollmäßig zuständig. Der Bericht über den Rotlichtbereich auf dem Flugplatz zeigt aber eine ganz neue Kontrollvariante auf. Die Idee der hohen Beamten der Kreisverwaltung, die Kontrollen und die Prostitution durch Baubegehungen zu überwachen, zeigt einen überaus kostengünstigen Aspekt auf. Beamte bei Kripo und Zoll und der Steuerfahndung werden entlastet und könnten eingespart werden. Diese Kontrollorgane haben das Rotlicht seit zig Jahren nicht in den Griff bekommen. Außerdem haben wir Fußballweltmeisterschaft, und da kann man einen neuen aufstrebenden Geschäftszweig im Flugplatzbereich nicht auch noch unnötig durch abendliche Kontrollen behindern. Also heißt die Devise auf dem Flugplatz Bitburg: Gewerbeansiedelung, egal wie oder was. Hauptsache, das Geschäft boomt. Wenn das Geschäft mit dem Flugbetrieb schon nicht klappt, will man im Rotlichtbereich nicht auch noch Fehler machen. Wenn sich die Idee der Kreisverwaltung durchsetzt, Kontrollen im Rotlichtbereich durch bauliche Begehungen zu forcieren, wird bestimmt auch der Innenminister wach. Es könnte ja eine Modellvereinbarung extra für den Flugplatz Bitburg getroffen werden. Die Kontrolllösung für den Flugplatz könnte dann in absehbarer Zeit so aussehen, dass der Außendienst der Handwerkskammer nicht nur die Bekämpfung der Schwarzarbeit im Auge behält, sondern auch mit der räumlichen Überwachung von Abtrennungen im Rotlichtbereich zuständig wird - unter der Federführung der Kreisverwaltung selbstverständlich. Ullrich Papschik, Bitburg

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