GASTRONOMIE

Zum Leserbrief von Erich Schmitz "Der Gast wird abgezockt" (Trierischer Volksfreund vom 23./24. August) schreibt diese Leserin:

Nun dann Herr Schmitz, weiterhin hohe Gewinne. Da Sie ja weder ein Vereinsheim bauen und finanzieren mussten und weder Unterhaltungskosten, Steuern, Versicherungen, noch Strom, Wasser, Abwasser und Heizung bezahlen müssen, subventioniert der Steuerzahler Ihnen die hohen Gewinne, die nur so zu erklären sind. Der Wirt zahlt ja von jedem eingenommenen Euro schon einmal 19 Cent Mehrwertsteuer ans Finanzamt und die anderen Kosten, die Sie ja einstecken können, muss der Wirt auch selbst bezahlen und auf die Preise umlegen. Kein Wunder, dass er an seinem freien Tag seine Getränke dort einkaufen muss, wo sie am billigsten sind, und zwar nicht, wie Sie denken "schwarz", sondern ganz offiziell mit Rechnung, denn der Wirt muss bedenken, dass es 20 Prozent teurer ist, wenn er sich die Getränke in den Keller liefern lässt. Er schleppt sicher nicht zu seinem Vergnügen die Kisten. Übrigens hat das kaum mit der Gewerbesteuer zu tun, sondern primär mit der Umsatzsteuer, die ja für Vereine mit einem Freibetrag von 32 000 Euro kaum anfällt. Ich hoffe, die Herren vom Finanzamt und die Politiker lesen Ihren Leserbrief auch. Vielleicht werden sogar die Lebensmittelkontrolle, die Gewerbeaufsicht, der Brandschutz, die Berufsgenossenschaft, der Jugendschutz und die Genehmigungsbehörde für Schankerlaubnis aufmerksam gemacht und kontrollieren endlich dort, wo hohe Gewinne gemacht werden. Bei den Gastronomen hat jedenfalls kaum einer den Mindestlohn in der Tasche, wenn er alle seine Stunden einkalkuliert. Ich kenne die Bitburger Verhältnisse nicht, aber wenn ein Wirt denkt, er kann heute noch allein von seiner Wirtschaft leben, ist er mit Sicherheit kein Fachmann. Er kann einem Leid tun, denn der Verpächter hat ihm gewiss nicht ehrlich die Umsätze seines Vorgängers mitgeteilt. Der größte Posten aber sind Löhne, denn der Wirt kann ja nicht alles selbst machen, und die werden ab nächstem Jahr bei vielen steigen und müssen umgelegt werden. Aber Löhne fallen ja bei Vereinen generell nicht an, denn dann wären ja Lohnsteuer und Lohnnebenkosten fällig, und das geht gar nicht, bei cash in de Täsch. Monika Kauth, Sinspelt

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