Gaytal-Park kocht auf Sparflamme

KÖRPERICH-OBERSGEGEN. Jetzt ist es amtlich: Der Zweckverband Gaytal-Park hat am Dienstag das Sparprogramm für die darbende Umwelt-Einrichtung (der TV berichtete) beschlossen.

Es fällt ja leicht, über den Gaytal-Park zu spotten: Über die Einrichtung, die zuletzt im Frühjahr 1996 erfreuliche Schlagzeilen lieferte - aber da war sie auch noch nicht eröffnet. Über "das Haus, das die Sonne einfängt" und die gelben Strahlen auf geheimnisvolle Weise in rote Zahlen verwandelt. Über die ungezählten "Konzepte" und "Maßnahmenkataloge", die seit acht Jahren immer wieder gefordert, angekündigt und gelegentlich auch umgesetzt werden - derzeit sind bekannterweise wieder zwei Kreationen in Arbeit. Und über die Streithähne, die im Zweckverband und in anderen Gremien regelmäßig aneinander geraten.Schnelle Sitzung, schlankes Programm

Dabei ist der Park nach wie vor ein sehenswertes Ausflugsziel - zumindest laut Aussage vieler, die sich wirklich auf den kurvenreichen Weg ins Grenzland gemacht haben. Für die meisten der leider immer noch nicht ausreichenden Besucher (rund 15 000 im Jahr, gebraucht würde etwa das Dreifache) gilt das, was Mitarbeiterin Bianca Hagen regelmäßig feststellt: "Wenn man die Leute hier hinkriegt, dann funktioniert's. Und vor Ort haben wir eine viel bessere Resonanz als in der Region." Nicht zuletzt aus Luxemburg kommen offenbar immer mehr Anfragen: "Das ist sehr deutlich zu spüren, auch bei den Reservierungen für das laufende Jahr", berichtet Bianca Hagen. Kurz: Ein Hoffnungsschimmer - und zumindest von weiterem Zoff blieb der Park am Dienstagabend ebenfalls verschont: Exakt 42 Minuten brauchten die Mitglieder des Zweckverbands, um ihr Programm - "auch mit Rücksicht auf die Champions League" (Landrat und Interims-Vorstand Roger Graef) - durchzupauken. Roger Graef: "Die Maßgabe lautet, die Kosten erheblich zu senken." Und so kam es dann auch: Einstimmig und ohne Federlesens votierte der Zweckverband für die bereits diskutierten Sparmaßnahmen. Die Eckdaten trug der Nebenbei-Geschäftsführer Carl Diederich vor (er ist hauptamtlich zur Kreisverwaltung zurück gekehrt): Der Verwaltungshaushalt wird von 403 000 Euro auf 157 000 abgespeckt. Davon gehen 48 000 Euro in den Schuldendienst. "Für das operative Geschäft bleiben 109 000 Euro", sagte Graef. "Wir haben eingerechnet, was unbedingt nötig ist, um das Haus offen zu halten", ergänzte Diederich. Gespart wird vor allem beim Personal - Bianca Hagen bleibt halbtags, zur Unterstützung wird ihr ab 1. Mai ein neuer Zivildienstleistender als Praktikant zur Seite gestellt. Gegenfrage von Hans-Leo Hunewald, der ehrenamtlich auch Führungen durch den Park leitet: "Was passiert, wenn sich keiner meldet?" Antwort Diederich: "Der Zivi hat bereits unterschrieben. Und er weiß, worauf er sich eingelassen hat." Für die Vermarktung des Gaytal-Parks bleiben kümmerliche 1500 Euro. "Das ist im Grunde genommen nichts", bekannte Diederich, "aber wenigstens ein bisschen Spielraum für die ein oder andere Aktion." Das neue Jahresprogramm gestaltet indessen keine Werbeagentur mehr, sondern Holger Weber von der Naturkundestation Teufelsschlucht - ebenfalls ehrenamtlich. Die Druckkosten sind durch Sponsoren gedeckt. Als Planungskosten für die behindertengerechte Erschließung des Parks stehen 10 000 Euro im Vermögenshaushalt. Die Hausmeister-Dienstleistungen, früher vom Naturpark Südeifel betreut, übernimmt im laufenden Jahr der Bürgerservice - auf Stundenbasis. Franz-Josef Follmann hat sein Mandat für die Verbandsversammlung zurück gegeben. Roger Graef dankte dem Ex-Mitglied und erinnerte an dessen "wesentlichen Anteil" daran, dass beim Bau des Gaytal-Parks die Allianz-Umwelt-Stiftung mit ins Boot geholt werden konnte. Wer Franz-Josef Vollmann ersetzen soll, steht derzeit noch nicht fest. Das Programm und weitere Informationen erhält man unter www.gaytalpark.de

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