Gebraucht, aber nicht akzeptiert

KRAUTSCHEID. (kle) Der Verband der Nebenerwerbslandwirte und -winzer in Rheinland-Pfalz sieht seine Mitglieder gegenüber Haupterwerbslandwirten von staatlicher Seite benachteiligt.

 Gemeinsam am Steuerrad (von links): Verbandsvorsitzender Gerhard Gompelmann, SLVA-Mitarbeiterin Juliane Romberg, Entwicklungsplanerin Elke Zinke und Hartmut Schmidt vom Kulturamt Prüm.Foto: Arnold Kleis

Gemeinsam am Steuerrad (von links): Verbandsvorsitzender Gerhard Gompelmann, SLVA-Mitarbeiterin Juliane Romberg, Entwicklungsplanerin Elke Zinke und Hartmut Schmidt vom Kulturamt Prüm.Foto: Arnold Kleis

Zur Jahreshauptversammlung der Nebenerwerbslandwirte und -winzer in Rheinland-Pfalz trafen sich die Mitglieder im Krautscheider Hof. "Aktuelle und künftige Herausforderungen zur Gestaltung des ländlichen Raums" standen im Mittelpunkt des Referats von Hartmut Schmidt, dem Leiter des Kulturamts Prüm. Ökologie, Ökonomie und Soziales: An diesen drei Eckpunkten sollten sich nach Schmidts Auffassung Arbeit und Funktion der Nebenerwerbslandwirte orientieren. Zum Aufgabenfeld für die "Nach-Feierabend-Bauern" gehörten Landschaftsschutz, Landschaftspflege, Dorfentwicklung, Tourismus und vieles mehr. An dieser Stelle schaltete sich der Vorsitzende Gerhard Gompelmann ein: "Sicherlich liegt eine Vielfalt von Aufgaben vor uns, doch warum werden wir bei staatlichen Förderungen wie zum Beispiel der Ausgleichszulage so ungleich gegenüber Haupterwerbslandwirten behandelt?" Zu bemängeln sei auch die Erhöhung der Einstiegsfläche von zehn auf 15 Hektar beim Förderprogramm Umweltschonende Landbewirtschaftung (FUL). Besonders die Pflichtmitgliedschaft für Ehefrauen in der landwirtschaftlichen Altersversorgung sei ein großes Problem. "Viele Betriebe erwirtschaften kaum die 198 Euro Monatsbeitrag", monierte Gompelmann. Hartmut Schmidt bemerkte, dass eine wirtschaftliche Landbewirtschaftung mit der bevorstehenden EU-Osterweiterung sicherlich nicht leichter werde. Ob staatliche Förderung bei allseits leeren Kassen auch in Zukunft in der derzeitigen Form erhalten bleibe, sei eher fraglich. Juliane Romberg von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Landwirtschaft (SLVA) zeigte Einkommensalternativen für Landwirte im Nebenerwerb. Sie empfahl, bei allen Planungen und Investitionen immer eine bedarfsorientierte Wirtschaftlichkeitsberechnung anzustellen. Elke Zinke ist für die Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) in der Verbandsgemeinde Arzfeld zuständig. Sie stellte fest, dass die Nebenerwerbslandwirte besonders für die Dorfentwicklung und den Tourismus unentbehrlich seien. Für 2003 plant der Verband zwei Ausflüge. Eine Tagesfahrt führt am 20. Juli ins nördliche Belgien und nach Luxemburg, ein weiterer Ausflug vom 3. bis 5. Oktober in die Region Freiburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort