Gegen die schwarze Dominanz - Sieben Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis Bitburg

Bitburg/Wittlich/Daun · Sieben Kandidaten wollen im Wahlkreis Bitburg das Direktmandat bei der anstehenden Bundestagswahl gewinnen. Für sechs von ihnen wäre das eine Premiere.

Gegen die schwarze Dominanz - Sieben Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis Bitburg
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Bitburg/Wittlich/Daun Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen: Sieben Parteien, Gruppierungen oder parteilose Bewerber haben für den Wahlkreis Bitburg (202) einen Vorschlag für die Bundestagswahl am 24. September beim Kreiswahlleiter eingereicht.
Kreiswahlleiter (siehe Info) ist Hans-Peter Thiel, Landrat des Vulkaneifelkreises, der zusammen mit Teilen des Kreises Bernkastel-Wittlich (Altkreis Wittlich) und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm den Wahlkreis 202 bildet. Dieser ist traditionell eine CDU-Hochburg. Seit der ersten Bundestagswahl 1949 gewannen hier die Direktkandidaten der CDU, zuletzt war es Patrick Schnieder, der auch dieses Jahr wieder antritt. Doch im Vorfeld der Nominierung der Direktkandidaten überraschte die SPD Bitburg-Prüm mit einem Novum: Sie suchte ihren Kandidaten per offener Ausschreibung (der TV berichtete mehrfach). Der TV stellt die Bewerber kurz vor:

Für die CDU geht am Sonntag, 24. September, der letztmalige Sieger Patrick Schnieder ins Rennen um den Direkteinzug in den 19. Deutschen Bundestag. Bereits Anfang Oktober 2016 nominierten die Christdemokraten den 2,02 Meter großen Eifeler und waren den anderen Parteien damit um Monate voraus. Der verheiratete Jurist ist 49 Jahre alt und mit drei Geschwistern in Birresborn (Vulkaneifelkreis) aufgewachsen und war von 1999 bis 2009 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld. Nicht nur im Wahlkreis steht Schnieder vorne: Der rheinland-pfälzische Parteivorstand hat den Generalsekretär Ende Februar zudem für Platz eins der Landesliste nominiert.

Die SPD ist mit Jan Pauls im Kampf ums Direktmandat vertreten. Pauls hatte die Genossen in der offenen Ausschreibung für sich gewonnen. Der 32-jährige Maschinenbauingenieur aus Aachen, der bei einem Planungsbüro in Schleiden arbeitet und mittlerweile mit seiner Frau nach Prüm gezogen ist, war zuvor nach eigener Aussage zwölf Jahre lang bei der Bundeswehr in Führungspositionen tätig. Er ist seit August des vergangenen Jahres Mitglied in der SPD. Seine persönlichen innenpolitischen Schwerpunkte liegen, wie er sagt, auf sozialer Gerechtigkeit und auf der Stärkung ländlicher Räume. Zudem sind ihm eine verantwortungsvolle Flüchtlings- und Migrationspolitik wichtig.
Außenpolitisch stehe er für eine Wiederherstellung des Zusammenhalts in Europa und eine stabilitätsfördernde Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Die Freien Demokraten haben den 45-jährigen Jürgen Krämer aus Brandscheid (VG Prüm) nominiert. Der Diplom-Betriebswirt ist seit Anfang Oktober Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Bitburg-Prüm. 2006 stieg der Finanzdienstleister nebenher mit seinem Bruder in die Bewirtschaftung des elterlichen landwirtschaftlichen Betriebs ein. Krämer ist seit Dezember 2013 Mitglied der FDP. Zuvor war er in der CDU aktiv. Er ist erster Beigeordneter im Gemeinderat Brandscheid und Mitglied des VG-Rats Prüm. Seit 2013 ist er Geschäftsführer des Kreismusikverbands Bitburg Prüm.

Die ÖDP hat in den zurückliegenden Monaten genügend Unterstützerunterschriften für Erik Hofmann aus Traben-Trarbach gesammelt, wie Heide Weidemann auf TV-Nachfrage mitteilte. Der gebürtige Leipziger Hofmann hat an der Mosel eine Ausbildung zum Winzer gemacht und kam so in die Region. Mittlerweile hat Hofmann sein eigenes Weingut in Traben-Trarbach. Hofmann ist auch Mitglied im Kreisvorstand Bernkastel-Wittlich der Partei und war Kandidat seiner Partei für die Landtagswahl im März 2016.

Beate Härig-Dickersbach heißt die AfD-Spitzenkandidatin im Wahlkreis 202 für die Bundestagswahl im September. Die 58-Jährige ist selbstständige Buchhändlerin, seit 2013 Mitglied der AfD und dort unter anderem Vorstandsmitglied im AfD-Mittelstandsforum.

Die Linke hat im Frühjahr einstimmig Katharina Penkert gewählt. Die 30-Jährige wohnt seit 2010 in Wittlich und arbeitet in der Systemgastronomie. Sie hat nach Auskunft der Partei Erfahrung in der Leiharbeit und ist "bewusst als Kandidatin ,von unten' aufgestellt worden", als Gegengewicht zu den Akademikern in den Parlamenten der Bundesrepublik.
Die Freien Wähler haben Henning Wunderlich aus Wallersheim nominiert. Der Vater von drei Söhnen und drei Töchtern lebt in Wallersheim und ist Jahrgang 1965. Er ist seit 2015 Mitglied der Bundesvereinigung der Freien Wähler. Er ist selbstständiger Unternehmer und beratender Ingenieur und begleitet seit mehr als 16 Jahren Unternehmer in den Branchen Automotive und Medizintechnik. Seine Hobbys sind Hundeausbildung, Pferdezucht und -haltung, Jugendarbeit und Bildungsarbeit.

Bündnis90/Die Grünen hat in diesem Wahlkreis nach Auskunft der Pressestelle der Kreisverwaltung des Vulkaneifelkreises keinen Wahlvorschlag eingereicht.Extra: KREISWAHLLEITER

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(red) Die Kreiswahlleiter und deren Stellvertreter werden vor jeder Wahl durch die Landesregierungen oder von ihnen benannten Stellen ausgewählt. Der Kreiswahlleiter steht dem Kreiswahlausschuss vor und ist verantwortlich für Belange des Wahlkreises. Bei ihm müssen die Kreiswahlvorschläge eingereicht werden. Nach der Wahl stellt der Kreiswahlleiter fest, wer Wahlkreisabgeordneter wird, bei Stimmengleichheit zieht er ein Los. Er gibt auch das endgültige Ergebnis des Wahlkreises bekannt. Über die Zulassung der Kreiswahlvorschläge entscheidet der Kreiswahlausschuss in öffentlicher Sitzung am Freitag, 28. Juli, um 10 Uhr in der Kreisverwaltung Vulkaneifel in Daun.

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