Gegenwind und noch mehr Wind-Strom

BITBURG. Die Leistung der im Kreis Bitburg-Prüm installierten Windräder steigt stetig. So sind zum Ende des Jahres 2003 inzwischen Windräder mit einer Gesamtleistung von 120 Megawatt. Unterdessen wendet sich der Eifelverein mit einem Video gegen die Nutzung der Windenergie.

Maximalleistung, Nabenhöhe und tatsächlich erzeugte Energie: Die Windkraft ist ein Tagesgeschäft. So wie sich die von den Windrädern im Kreis erzeugte Energiemenge von Tag zu Tag ändert, so verändert sich auch fast täglich die Zahl der Rotoren, die sich zwischen Minden und Auw drehen. So ist auch die Zahl der Windkraftanlagen inzwischen über der, die noch vor wenigen Wochen gültig war. Entsprechend der Kreisnachrichten waren im Kreis zum Stichtag 30. September 2003 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 106 Megawatt errichtet. Dies teilt der Verein Eifelenergien mit. Laut Erhebungen des Instituts für Solare Energieversorgungstechnik an der Universität Kassel waren es am 31. Dezember im Kreis 120 Megawatt installiert. Diese Nennleistung bringen die Anlagen, bei einer steifen Briese von rund 12 Meter pro Sekunde, was einer Geschwindigkeit von 43,2 Kilometer pro Stunde entspricht, schreibt der Verein. Lege man ein mittleres Windjahr mit allen Stürmen und Flauten zugrunde und berücksichtige noch, dass die Anlagen - wie jedes andere Kraftwerk auch - gelegentlich für Wartungen und Reparaturen abgeschaltet sind, dann verrichten diese Anlagen innerhalb eines Jahres eine Arbeit von 210 Millionen Kilowattstunden. Im TV -Bericht war von 210 Gigawattstunden die Rede gewesen. Zu den Ausführungen über den Energieverbrauch im Kreis Bitburg-Prüm erklärt der Verein Eifelenergien: "Vermutlich ist den Wenigsten aufgefallen, dass ihre Angaben zur Stromgewinnung durch Windenergie sich nur auf den Haushaltsstrom beziehen. Das ist die Strommenge die sie auf ihrem Stromzähler ablesen." Der Gesamtstromverbrauch sei wesentlich höher, liege aber nur für Gesamtdeutschland vor. Der Kreis Bitburg-Prüm entspricht nach Aussagen des Vereins nicht dem Durchschnitt, da es im Kreis kein Stahlwerk, keine Aluminiumhütte, keine Chlorelektrolyse und keinen Kunstdüngerproduzenten gibt. Dividiere man den gesamten Stromverbrauch von rund 500 Terra-Wattstunden in Deutschland durch die Einwohner, kommt man auf einen Verbrauch von rund 6000 Kilowattstunden pro Einwohner. Unterdessen wendet sich der Eifelverein erneut gegen Windenergieanlagen. "Der beispiellose Ausverkauf der Landschaft darf so nicht weitergehen", erklärte dazu ein Sprecher des Eifelvereins in Düren. "Die Ausbreitung der maßstabslosen Windindustrieanlagen im Eifelraum geht ungehemmt und rücksichtslos weiter", erklärt der Eifelverein. Nach dem Grundsatz, dass Bilder mehr als 1000 Worte sagen, hat der Verein ein Video gedreht, das nach dem Willen der Initiatoren die "verbalen Argumente gegen den weiteren Ausbau der Windenergie in der Eifel, aber auch in anderen Teilen in Deutschland unterstützen" soll. Interessenten können ab Mitte Februar den 30 Minuten langen Film und eine Broschüre zum Thema Windenergie bei der Hauptgeschäftsstelle des Eifelvereins anfordern. Die Adresse lautet: Eifelverein, Stürtzstraße 2-6, 52349 Düren, Telefon 02421/13121, E-Mail: post@eifelverein.de.

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