Geld aus Mainz und gute Ideen von den Bürgern

Gondenbrett · Die Ortsgemeinde Gondenbrett erhält 800 000 Euro für eine Straße. Die Arbeitskreise beim Zukunfts-Check Dorf sind bereits sehr aktiv.

 Kirche, Kunst und viele Ideen: Gondenbrett. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Kirche, Kunst und viele Ideen: Gondenbrett. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Gondenbrett Die Nachricht aus Mainz dürfte den Bürgern von Gondenbrett gut runtergehen, auch wenn sie nicht der direkte Adressat sind, sondern offiziell der Eifelkreis Bitburg-Prüm: Denn dieser, so heißt es in einer Mitteilung von Landes-Verkehrsminister Volker Wissing, "erhält für den Ausbau der beiden Kreisstraßenabschnitte 180 und 181 in der Ortslage Gondenbrett eine Zuwendung in Höhe von 803 000 Euro".
Der rund 1,1 Kilometer lange Straßenabschnitt sei so lädiert, heißt es weiter, dass reine Unterhaltungsarbeiten keinen Sinn mehr hätten. Die Nachricht hört auch Klaus-Robert Braus gern, der als sogenannter Kümmerer den Zukunfts-Check Dorf in der Mehlentalgemeinde betreut und koordiniert.
Nach dem Auftakttreffen hätten sich drei Arbeitskreise zusammengefunden, um nun die Themen Dorfgemeinschaft, Bauen und öffentliche Infrastruktur sowie Landschaft und Tourismus aufzugreifen.
"In ersten Zusammenkünften sind schon zahlreiche konkrete Projekte benannt worden, die vordringlich angegangen werden sollen", sagt Braus. Die bereits laufende Aktivität der ortsansässigen Vereine solle transparenter gemacht werden, wozu auch die Einrichtung einer Homepage für die Ortsgemeinde hilfreich sein werde.
Weitere Ruhe- und Kommunikationsbänke sowohl für den öffentlichen als auch den privaten Raum, eine öffentliche Toilettenanlage, Internetanschlüsse in allen Gemeindehäusern, eine Bücherecke mit Tauschmöglichkeit, Hausaufgabenbetreuung und ein Leseabend für Kinder sind vom Arbeitskreis Dorfgemeinschaft auf den Weg gebracht.
Eine Helferbörse - ähnlich dem von der Dorfgemeinschaft in Wallersheim seit Jahren erfolgreich praktizierten Modell - soll eingerichtet werden, um den Menschen auch im Alter den Verbleib in ihrer gewohnten Umgebung zu erleichtern.
Die Forderung nach schnellem Internet für alle Ortsteile wird immer wieder laut: Da sei die Kommune gefordert, wie auch bei dem aus Sicht der Arbeitskreismitglieder wichtigsten Punkt des Dorf-Checks, der Anbindung der Ortsgemeinde an das Radwegenetz in Prüm und Niederprüm. "Das ist unser Top-Thema", sagt Braus. "Wir haben ein Gespräch mit der Stadtbürgermeisterin von Prüm, Mathilde Weinandy, geführt, die dem auch positiv gegenübersteht und das unterstützen möchte".
Diese Anbindung könnte unproblematisch über den vorhandenen Wirtschaftsweg im Mehlental zwischen Niedermehlen und Niederprüm erfolgen, der bisher aber wegen des schlechten baulichen Zustands nicht gefahrlos für Radler, insbesondere Kinder, nutzbar ist. In Zusammenarbeit mit der Stadt und der Verbandsgemeinde Prüm soll daher versucht werden, diese Radwege-Erweiterung zu verwirklichen. So könnten nicht nur die Einwohner von Gondenbrett den Radweg in Niederprüm auf flachem Terrain erreichen, für die Prümer und die sonstigen Radwegenutzer würde sich auch die Möglichkeit ergeben, ins Mehlental und zum Stausee in Wascheid zu radeln und dessen Freizeitangebot zu nutzen.
Eine weitere Initiative widmet sich der Erfassung historischer Hausnamen in der Ortsgemeinde und der Ergründung ihrer jeweiligen Bedeutung - eine Idee, die schon in Steffeln umgesetzt wurde (der TV berichtete). Wie dort könnte, mit Einwilligung der Eigentümer, anschließend der Hausname an den Gebäuden per Schid angebracht werden. "Wir müssen ja nicht für alles das Rad neu erfinden", sagt Braus. Deshalb habe man sich umgeschaut, wo andere Gemeinden bereits mit guten Beispielen vorangegangen seien.
Vorab seien nun für beide Vorhaben, Hausschilder und Radweganbindung, die Kosten zu ermitteln, Zuschuss- und Sponsorenmöglichkeiten auszuloten. Der Arbeitskreis Bauen und Öffentliche Infrastrukturen will auch die Verfügbarkeit von Baustellen in den Ortsteilen auf den aktuellen Stand bringen, damit interessierte Bürger sich informieren können.
Auf jeden Fall, sagt Klaus-Robert Braus, "hat die Initiative Dorf-Check in der Ortsgemeinde Gondenbrett schon einige gute und vor allem realisierbare Ideen auf den Weg gebracht".

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