GEMEINDEN
Zum Artikel "Kein Ortschef, keine Selbstständigkeit?" (TV vom 10. Oktober) und zu den Schwierigkeiten, in Malberg einen Ortsbürgermeister zu finden, schreibt dieser Leser:
Ein Artikel in der lokalen Presse wird zur Lösung nichts beitragen können. Die Lösung kann nach demokratischem Verständnis nur in der Gemeinde selbst gefunden werden. Wie soll denn ein möglicher Kandidat gefunden werden? Wer soll sich da bereiterklären wenn, wie im Artikel erwähnt, jemand über viele Jahre hinweg kommunalpolitische Erfahrungen gesammelt (Friedel Hargarten) und diese aber nur noch als Ratsmitglied einbringen will (frei nach einem Zitat von Franz Josef Strauß: Es ist mir egal, wer unter mir Bundeskanzler (Ortsbürgermeister) ist)? Wie soll ein Bürger, der sich in die kommunale Gesetzgebung erst einarbeiten muss, eine Position ausfüllen, die einen "brauchbaren Umgang" mit allen Regeln, die die Gemeinde betreffen, erforderlich macht? Man sollte sich fragen, ob dieser Artikel nicht eher als populistisch gesehen werden muss. Man kann natürlich auch auf diese Weise den Einwohnern Dinge, die bereits vorbereitet sind, nahebringen wollen. Vielleicht darf man die Verantwortlichen fragen, ob sie es versäumt haben, rechtzeitig für geeigneten Nachwuchs zu sorgen? Oder warum gibt es keinen pensionierten 45-jährigen Diplomverwaltungswirt oder Volljuristen, der dieses Ehrenamt ausfüllen möchte? EinVorschlag, der die Selbstständigkeit der Gemeinde in Frage stellt, kann bestenfalls ein Bärendienst sein. Udo Harig, Malberg