Zwei Millionen schweres Sanierungsprogramm abgesegnet Nächster Schritt zur Schulsanierung in Orenhofen

Orenhofen · Der Gemeinderat Orenhofen hat das mehr als zwei Millionen schwere Sanierungsprogramm für die Grundschule abgesegnet. Bevor es losgeht mit den Arbeiten, gibt es aber noch einige Unwägbarkeiten zu klären. Insbesondere finanzieller Natur.

 Peter Krebs (links) und Wolfgang Horn (rechts) stehen vor einem Mammutprojekt: der Sanierung der maroden Grundschule Orenhofen.

Peter Krebs (links) und Wolfgang Horn (rechts) stehen vor einem Mammutprojekt: der Sanierung der maroden Grundschule Orenhofen.

Foto: TV/Christian Altmayer

Mit der Sanierung der Astrid-Lindgren-Grundschule hat sich Orenhofen ein Mammutprojekt vorgenommen. 2,2 Millionen Euro muss das Dorf wohl zusammenbekommen. Arbeiten sind in fast allen Teilen des Gebäudes notwendig, damit die Einrichtung wieder für rund 44 Schüler öffnen darf. Kurz: Es ist das entscheidendste und sicher auch herausfordernste Vorhaben der nächsten Jahre.

Dennoch hat der Gemeinderat bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr nicht viel Aufhebens um die Schulsanierung gemacht. Gerade mal zehn Minuten hat die Aussprache am Dienstagabend gedauert. Fragen wurden kaum laut, eine wirkliche Debatte schon gar nicht. Und letztlich segnete das Gremium das vorgestellte Bauprogramm einstimmig ab.

Das mag angesichts des Bauvolumens und der geplanten Kosten zwar verwundern. Der Beschluss kann aber auch als ein Signal dafür gewertet werden, dass die Gemeinde hinter der Schule und deren Sanierung steht.

So kam die Entscheidung auch bei Markus Metzen an. Der Vater von drei Töchtern sitzt im Elternbeirat der seit gut einem Jahr geschlossenen Schule und hat die Sitzung in der Eifellandhalle ebenfalls verfolgt. Er sagt: „Der Rat hat sich klar für die Schule ausgesprochen. Für uns war das ein guter Beschluss.“

Weil die Eltern daran zunächst Zweifel gehegt hatten, hatten sie dem Ortsbürgermeister Wolfgang Horn vergangenes Jahr 469 Unterschriften für den Erhalt der Schule übergeben. Sie seien dann aber positiv überrascht worden, sagt Metzen: „Jetzt hoffen wir, dass es weitergeht.“

Wie es aber weitergeht — das ist noch nicht so ganz klar. Denn die Abstimmungen mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier stehen noch aus. Und die Behörde verlangt, sagt die Speicherer Bauamtsleiterin Annette Becker, wohl eine „Wirtschaftslichkeitsuntersuchung“. Konkret heißt das: Die Gemeinde muss nachweisen, dass die Sanierung der Schule günstiger wird als ein Neubau.

Erst danach kann das Ingenieurbüro Mathey und Partner einen Bauantrag stellen und die Gemeinde mögliche Fördertöpfe anzapfen. Dass es da viel zu holen gibt, glaubt man bei der Verwaltung allerdings nicht.

Ob es überhaupt einen Zuschuss für die Sanierung gibt, sagt auch Ortsbürgermeister Horn, „sei ungewiss“. Und wenn ist wohl nur mit einer vergleichsweise geringen Unterstützung aus Mainz zu rechnen. In der Vorlage zum Tagesordnungspunkt heißt es, es werde mit etwa 200 000 Euro gerechnet.

Das ist freilich nicht viel bei einer derartigen Agenda vor der Brust. Denn es ist einiges zu tun, wie Ingenieur Jürgen Mutsch in der Sitzung ausführt. Neben der maroden Decke, die vergangenes Jahr der Grund für die sofortige Schließung der Schule war, müssen wohl auch Türen, Fenster Heizung und Elektrik erneuert werden. Das Dach ist ebenfalls undicht, sodass das Regenwasser in den Pausenhof läuft.

Es gibt also kaum etwas, was nicht zu ersetzen oder reparieren wäre in dem 1960er-Jahre-Bau in der Zemmerer Straße. Oder wie Dorfchef Horn es Ende 2020 mal im Gemeinderat ausgedrückt hat: „Die Schule ist ein Totalschaden.“ Und die Renovierung für die Gemeinde, die derzeit mit mehr als vier Millionen Euro in der Kreide steht, nur schwer zu stemmen.

900 000 Euro sollen allein dieses Jahr für die Arbeiten fällig werden, die restlichen 1,3 Millionen 2022 und 2023. Bei jährlichen Einnahmen des Dorfes von nur rund 147 000 Euro liegt es auf der Hand, dass die Sanierung nur über neue Schulden finanziert werden kann. Dieser Kredit muss aber erstmal von der Kommunalaufsicht genehmigt werden. Auch hier liegt demnach noch eine weitere Hürde auf dem Weg zur Schulsanierung.

Klar ist: Die Sache dürfte sich noch eine Weile ziehen. Und die Orenhofener Schüler daher noch länger in die ehemalige Speicherer Kita am Merscheider Weg pendeln, wo kürzlich wieder der Unterricht begonnen hat. Weitere Beschlüsse erwartet Ortsbürgermeister Horn in der nächsten Ratssitzung im Juni.

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