Genickstarre war garantiert

Dieses Geburtstagsfest war ganz im Sinne der Pioniere um Karl Becker, die vor 50 Jahren den Eifelflugplatz Dahlemer Binz gründeten. Es sollte ein Ort sein, an dem die Freizeit Flügel hat.

Dahlemer Binz. Auch Petrus hat offenbar viel Spaß an der Fliegerei, denn er bescherte dem Flugplatzfest anlässlich des 50- jährigen Bestehens an beiden Veranstaltungstagen traumhaftes Sommerwetter. So kamen am Samstag rund 4000 und am Sonntag über 7000 Besucher auf die Binz und bestaunten ein atemberaubendes Flugprogramm im blauen Eifelhimmel. Andreas Knöffler, selbst Pilot, hatte mit seiner Crew viel Sehenswertes ins Programm gepackt. Etwa die Flüge der "T6"-3er-Formation, die beeindruckende Show der Pilatus-Maschinen oder aber den Formationsflug der Doppeldecker, die im Schlussbild herzförmig auseinanderdrifteten. "Vertreuen in ds eigene Können"

Auch Kunstflug wurde in Vollendung gezeigt, wobei manchem Besucher der Atem stockte. Kunstflugpilot Mike Rottland, der sich, wie er sagte, "saustark" nach seinen Kapriolen am Himmel fühlte, legte noch eins drauf und zeigte, dass auch Segelflugzeuge turnen können. Auf die Frage einer Besucherin, wie er das schaffe, sagte Rottland: "Man muss den Pilotenschein für Kunstflug erwerben, Erfahrungen sammeln und ganz wichtig: Vertrauen in sein eigenes Können setzen." Mit einer "La Ola"-Welle wurden gar die beiden "Pitts"-Piloten nach ihrer Landung an der Rollbahn von ihren weiblichen Fans begrüßt. Kein Wunder: Sie hatten zuvor mit viel Rauch ein Herz in den Himmel gezeichnet.Wasser vom Himmel

Es war kein Ostseewasser, mit dem die polnische Kruk PZL 106 ihren Löscheinsatz vorführte, sondern echtes Dahlemer Wasser. Von den abgelassenen 500 Litern Löschwasser erhielt so mancher Gast sein Teil ab - eine willkommene Dusche bei den sommerlichen Temperaturen. Eine weitere Attraktion - wenn auch auf dem Boden - war der "fliegende" Caddy-Jet, der von einer 1800 PS-Turbine angetrieben über die Startund Landebahn fegte. Ohne Bremsschirm musste der Caddy-Pilot schon in der Mitte der Bahn wieder das Bremsmanöver einleiten. Ein zuschauender Polizist schmunzelte: "Den würden wir bei einer Verfolgungsfahrt nicht einholen." So viel Show am Himmel und die am Boden zu besichtigenden Attraktionen wie die Transall, an der man lange anstehen musste, um einen Blick ins Cockpit zu ergattern, machten Lust auf mehr. Etwa auf einen Flug in einer zweisitzigen Kunstflugmaschine, 270 PS stark. Für 130 Euro kam Kunstflugpilot Ralf Niebergall aus Koblenz den Wünschen seiner wagemutigeren Passagiere gerne nach. Die kletterten nach rund zehn Minuten völlig locker, aber mit leuchtenden Augen wieder aus der Maschine. Auf der Binz hatte der Spaß am Wochenende Flügel.

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