Genossen sind mit der Geduld am Ende

PRÜM. Die Umleitung für die Niederprümer B 410-Baustelle über den Wirtschaftsweg Hasenberg bereitet den Stadtvätern nach wie vor große Sorgen. Die SPD-Fraktion fordert nun mit Nachdruck einen Teerbelag.

Die Prümer Genossen sind mit ihrer Geduld offensichtlich am Ende. Sie sehen keinen Sinn mehr im ständigen Ausbessern des Wirtschaftswegs, über den der Verkehr zurzeit wegen der Großbaustelle in Niederprüm geleitet wird. Fraktionschef Markus Fischbach hat inzwischen für die nächste Stadtratssitzung (25. Februar) beantragt, das Problem gründlich zu diskutieren. Nach dem Willen der SPD soll demnach beschlossen werden, die Umleitung "so schnell wie möglich mit einer Teerdecke" zu versehen. Falls sich Stadt und Straßen- und Verkehrsamt (SVA) Gerolstein nicht einigen könnten, solle die Stadt das Projekt vorfinanzieren. Basta! "Wie hoch das Verkehrsaufkommen sein würde, ist allen an der Baumaßnahme Beteiligten bekannt gewesen", schreibt Markus Fischbach. So sei es nicht zu verstehen, warum die Umleitung über den Hasenberg nur mit Recyclingmaterial und nicht mit einem Teerbelag ausgebaut worden sei. "Seit Dezember ist die Umleitung kaum befahrbar; auch wenn seitens des Bauträgers mehrere Ausbesserungsmaßnahmen durchgeführt worden sind", schimpft Fischbach. Der Fraktionsführer weist nochmals auf die Klagen der Niederprümer Geschäftsleute hin (der TV berichtete) und stellt klar: "Die Verbindung Prüm-Niederprüm wird nur im äußersten Notfall genutzt, und die Kaufströme von Prüm nach Niederprüm sind buchstäblich abgeschnitten." Die gleiche Situation sei auch umgekehrt festzustellen. Kunden aus dem Prümer Land und darüber hinaus überlegten sich, nach Prüm/Niederprüm kaufen zu kommen, weil die Umleitung über den Hasenberg nicht zu befahren sei. "Dass sich hier die öffentliche Hand den Schwarzen Peter gegenseitig zuspielt, halten wir für einen Schildbürgerstreich", wettern die Genossen. Damit spielen sie darauf an, dass sich Stadt Prüm und SVA bisher nicht über die Finanzierung des Umleitungs-Projekts einigten. Laut SPD drohe der Bauträger (also das SVA) mit Schließung. Die Stadt sage, sie habe kein Geld, um das Fahrbahndeckenprojekt auf den Weg zu bringen. Fischbach: "So einfach kann man es sich nicht machen. Hier geht es nicht nur um die Umleitung des Verkehrs wegen Baumfällarbeiten, sondern um eine Umleitung wegen Straßenbaumaßnahmen, die über ein Jahr andauern werden." Deshalb müsse endgültig eine Umleitung geschaffen werden, die für alle akzeptabel sei, fordert der Fraktionsvorsitzende."Wir haben nicht geschlafen"

"Ich hoffe, dass wir bis zur nächsten Ratssitzung ein Stück weiter sind", sagte Stadtbürgermeister Hansgerd Haas (FWG) am Dienstag. Er erinnerte daran, dass es sich hier um ein schwieriges Verfahren handele, an dem gleich mehrere Behörden beteiligt seien. Er habe die Hoffnung aber keineswegs aufgegeben. Haas: "Es sieht nicht schlecht aus. Denn wir haben nicht geschlafen." Für Haas gibt es inzwischen zwei ernsthafte Alternativen: Entweder der Weg wird geteert und später wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt, oder der Teer bleibt, und die Stadt stellt aus Gründen der Landespflege eine Ausgleichsfläche zur Verfügung. "Das ist mein Bestreben", sagte Haas und betonte: "Das Straßen- und Verkehrsamt ist mittlerweile kooperativ." Damit meint der Bürgermeister die Finanzierung. Denn: "Das kostet schließlich alles ein Heidengeld." Und davon - das wissen alle - hat die Stadt Prüm nicht allzu viel.

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