Geradlinig und kein Paragrafenhengst

BITBURG. (red) Mit einem großen Festakt haben Lehrer, Schüler und zahlreiche Gäste den Abschied des ehemaligen Schulleiters der Bischöflichen Realschule St. Matthias, Willi Stieren, gefeiert.

"Und jedem Zauber wohnt ein Abschied inne", steht in großen Buchstaben an der Holzwand der Turnhalle. Darunter sitzen auf einem Podest Schüler mit ihren Instrumenten und spielen für die vielen Menschen, die vor ihnen Platz genommen haben, in erster Linie aber für einen, der inmitten der ganzen Schüler, Lehrer, Ehemaligen, Eltern und Amtsträger aus allen Bereichen sitzt. Sie musizieren für Willi Stieren, den Rektor der Bitburger St. Matthias Realschule, dessen Abschied an diesem Tag mit einem umfangreichen und liebevoll gestalteten Programm gefeiert wird. "Doof gebor´n ist keiner", singt der Chor für den Mann, der in seinen 42 Jahren als Lehrer sein Bestes dafür gegeben hat, dass auch keiner doof die Schule verlässt. Er sei ein Mann mit großem Erfahrungsschatz, der sich stark für den Auf- und Ausbau der Realschule eingesetzt habe, sagt Redner Josef Linden, selbst Schulrektor und Sprecher der Realschulen, er sei einer, "der aktuellen Trends nie hinterher gelaufen ist". "Endlich ist der Alte weg. Jetzt kann ich mich frei entfalten", freut sich der Zauberlehrling aus Goethes gleichnamigen Werk, der sich in einer freien Interpretation der Theater AG erst Hitzefrei, dann längere Ferien, dann einen besseren Stundenplan zaubern möchte und schließlich feststellen muss, dass ohne den Meister Stieren alles drüber und drunter läuft. Als "geradlinig im wahrsten Sinne des Wortes" beschreibt Winfried Hermes stellvertretend für alle Lehrer der St. Matthias Realschule den Gefeierten, der "kein Paragrafenhengst" sei und das Lehrerkollegium nie von oben herab behandelt habe. Lobende Worte gab es auch vom leitenden Ordinatsdirektor Herbert Hoffmann, dem Regierungsschuldirektor Peter Hergesell und von Schulsprecherin Sarah Berres, die das in Worte fasste, was die vielen am Programm beteiligten Schüler sicht- und hörbar zum Ausdruck brachten. Vom Chor über Instrumentalgruppe, Schulband und Laienspiel bis hin zu modernen Hip-Hop-Tänzen - alle Formen, Dankbarkeit zu zeigen, waren vertreten. Gerührt über das Engagement der Schüler und Lehrer zeigte sich dann auch Willi Stieren, der in seiner Abschiedsrede allen Beteiligten dankte. Was er in vier Jahrzehnten Schulunterricht so alles erlebt hat, zeigte einer der Höhepunkte und zugleich der Abschluss der Festprogramms, bei dem Schüler der Klassen 10 einen "tänzerischen Rückblick" durch das pädagogische Leben Stierens präsentierten.

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