Gereist wird immer, nur nicht mehr so weit

Gute Zahlen im Oberen Kylltal und im "Eifeler Quellendreieck", dem touristischen Zusammenschluss mit Blankenheim und Nettersheim (beide Nordrhein-Westfalen): Die Gäste blieben der Region auch 2008 treu. Allerdings müssen ihnen die touristischen Betriebe dafür auch etwas bieten.

 Gute Gästezahlen für die Obere Kyll auch im Winter: Der Landal Green Park im Stadtkyller Wirfttal. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Gute Gästezahlen für die Obere Kyll auch im Winter: Der Landal Green Park im Stadtkyller Wirfttal. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Stadtkyll/Prüm. Ganz abgeschlossen ist das touristische Geschäftsjahr 2008 noch nicht, die endgültigen Daten werden erst in ein, zwei Monaten vorliegen. Aber Andreas Wisniewski, Chef der Tourist-Information Oberes Kylltal, rechnet mit einem ordentlichen Ergebnis: "Ein leichtes Plus" erwartet er in der Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll und in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Dahlem (Kreis Euskirchen), die gemeinsam den Verkehrsverein Oberes Kylltal bilden.

So habe man in Dahlem bereits im November die Werte von 2007 leicht übertroffen. Vor zwei Jahren verzeichnete man dort 16 500 Besucher und 90 000 Übernachtungen. In der benachbarten VG Obere Kyll waren es 2007 insgesamt 68 000 Gäste und etwa 270 000 Übernachtungen. "Wir hatten zwar keinen Supersommer", sagt Wisniewski, "aber es war ein gutes Wanderjahr." Vor allem viele Kurzentschlossene seien hereinspaziert in die Region und die Betriebe. Und sie ließen richtig Geld im Oberen Kylltal: Bei Tagesausgaben von durchschnittlich 73,50 Euro pro Übernachtung ergibt sich für 2007 eine Jahres-Wertschöpfung von 27 Millionen Euro (20 Millionen VG Obere Kyll, sieben Millionen in Dahlem).

"Der Tourismus ist ein Wirtschaftszweig, der bislang noch keine Bremsspuren durch die Finanzkrise gehabt hat", sagt Wisniewski. "Und das wird meiner Meinung nach Bestand haben. Gereist wird immer. Wenn ich nicht mehr mit dem Wohnmobil nach Italien fahre, dann fahre ich eben in die Eifel. Da tanke ich nur einmal."

Damit das so bleiben kann, müsse sich jeder Hotel-, Pensions- oder Zimmerwirt die Frage stellen: "Wie sieht der Gast meinen Betrieb, mein Angebot?", sagt Wisniewski. "Und dieser Gast ist gereist. Der war in Spanien, Frankreich, Italien, an der Ostsee und in Bayern. Wir stehen in Konkurrenz mit dem Campingplatz im Harz genauso wie mit dem Ferienhaus an der Costa Blanca. Und wir wollen den zufriedenen Gast, der auch wiederkommt."

Bisher gelingt das etwa bei einem Viertel aller Besucher im Oberen Kylltal (und im "Eifeler Quellendreieck, siehe weiteren Bericht): Eine Untersuchung habe ergeben, dass etwa 22 bis 25 Prozent aller Gäste mindestens drei Mal in der Region gewesen seien. "Und das zu halten, ist die Aufgabe der Zukunft. Das ist wie eine Säge, die ich permanent scharf halten muss."

Eine ähnliche Entwicklung sieht Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus-Gesellschaft (ET) in Prüm. "Wir werden insgesamt in der Eifel wohl mit einer Steigerung von einem bis 1,5 Prozent abrechnen", sagt der ET-Chef.

Kurz: "Man kann durchaus zufrieden sein, zumal wir vor allem in den Ferien nicht immer optimales Wetter hatten." Schäfer hofft auf ein gutes touristisches Jahr 2009, da die aktuellen Wirtschaftsprognosen nicht mehr ganz so düster aussähen.

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