Geschichte liegt auf dem Dachboden

Wißmannsdorf · Auf dem Dachboden des Gemeindehauses in Wißmannsdorf liegen so einige Schätze aus der Vergangenheit: Familienbücher, Kartenmaterial aus dem 18. Jahrhundert, 3000 Fotos aus beiden Weltkriegen und 1300 Totenzettel.

 Zum Geschichtlichen Arbeitskreis gehören neben Otto Winter (Foto) noch Irmgard Schmitz, Rosemarie Leonardy, Matthias Heinz und Rudolf Leisen. TV-Foto: Bettina Bartzen

Zum Geschichtlichen Arbeitskreis gehören neben Otto Winter (Foto) noch Irmgard Schmitz, Rosemarie Leonardy, Matthias Heinz und Rudolf Leisen. TV-Foto: Bettina Bartzen

Wißmannsdorf. Der Geschichtliche Arbeitskreis der Pfarrei Wißmannsdorf, zu der auch die Dörfer Brecht, Hermesdorf und Koosbüsch gehören, begann vor 15 Jahren ein eigenes Archiv aufzubauen. Angefangen hat alles mit der Chronik der Pfarrei, die 1999 herauskam. "Ich habe vieles bei Leuten auf dem Speicher gefunden", sagt Rudolf Leiser, Leiter des Arbeitskreises. Dorfgeschichte(n)

Er veröffentlichte mittlerweile zwei weitere Bücher. Die Haus- und Familienchronik "Waßdoarf" und die Geschichte der Schulen, als es noch Wanderlehrer und Küsterschulen gab. Auf dem Dachboden liegen Familienbücher, Kartenmaterial aus dem 18. Jahrhundert, 3000 Fotos aus beiden Weltkriegen und 1300 Totenzettel. Der älteste Totenzettel ist aus dem Jahr 1883. Amerikaner auf Spurensuche

Auch das Archiv von Pfarrer Antonius Cordis mit 800 Kopien aus seiner 42-jährigen Heimatforschung ist im Archiv sicher aufbewahrt. Alte Landkarten zeigen durch Parzellennummern wie Besitzer ihre Häuser wechselten. Im 18. Jahrhundert war der Name des Hauses wichtiger als der Familienname. Im Schülerichhaus wohnte ein Lehrer, das Paulehaus hatte den Namen vom Großvater. "Hier kamen schon viele Amerikaner vorbei, die nach ihren Vorfahren forschten", sagt Otto Winter, Mitglied des Geschichtlichen Arbeitskreises. Im 19. Jahrhundert sind aus den vier Dörfern 50 Leute ausgewandert. Für die damaligen Verhältnisse eine ganze Menge. In mühsamer Kleinarbeit stellte der Geschichtskreis das Familienbuch zusammen. Darin sind alle Familien ab 1729 bis 1900 aufgelistet. Das Archiv hat noch weitere Schätze auf dem Dachboden. Die älteste Urkunde von 1325 ist ein Vertrag über das Patronatsrecht der Burg Vianden und Burg Hamm. Danach mussten die Dorfbewohner von Wißmannsdorf und Hermesdorf an die Burg Hamm einen Teil ihrer Naturalien abgeben.Informationen rund ums Archiv gibt es bei Rudolf Leisen unter der Telefonnummer 06527/492.

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