Die Wehmut stand manchem Ehemaligen ins Gesicht geschrieben, schließlich wäre es ein großes Fest in diesem Jahr gewesen, wenn nicht vor zwei Jahren das Aus für die Landwirtschaftsschule Prüm gekommen wäre. Seit 2003 obliegt die Ausbildung zum Landwirt dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel (DLR). Im Zuge der Umstrukturierung zog die Landwirtschaftsschule nach Bitburg um. Auf der Mitgliederversammlung des VLF in der Karolingerhalle nahm man das ohne Bitterkeit hin und erinnerte sich vielmehr dessen, was am hiesigen Standort geleistet wurde und bis in heutige Tage Bestand hat. Außerdem gab das Jubiläum des Futtermittelprüfrings (FPR) Eifel Anlass zum Feiern, der vor 30 Jahren in Prüm gegründet wurde. Der FPR, der sich für eine offene Deklaration der Inhaltsstoffe in Futtermitteln einsetzt, war die erste Organisation seiner Art in Rheinland-Pfalz. Das Konzept wurde vielfach in anderen Regionen des Landes aufgegriffen. Aus diesen Gründen fand die Versammlung des VLF, an der 75 Mitglieder teilnahmen, in einem anderen Rahmen statt, als sonst üblich. Nachdem die Tagesordnungspunkte Geschäfts- und Kassenbericht sowie deren Prüfungsbericht samt Entlastung des Vorstandes abgehakt waren ("Die Kasse ist nach wie vor gesund", sagte VLF-Geschäftsführer und Leiter des DLR Johann Mücken), gab es zur Feier ein gediegenes Abendessen mit Eifeler Spießbraten und anschließend eine Weinprobe. Die konnte man ruhigen Gewissens angehen, denn zuvor referierte der Gastredner des Abends, Professor Bernd Krönig, zum Thema "Wein und Gesundheit" mit dem Ergebnis, dass moderater Weingenuss gesund sei. Unter den Ehrengästen befanden sich Landtagsabgeordnete Monika Fink und Edmund Geisen, ehemaliger Direktor der Schule und Mitglied des Bundestages. Grußworte sprachen Vertreter von Landkreis, Stadt und Bauernverband. Klaus Juchmes, Beigeordneter des Landeskreises Bitburg-Prüm: "Der VLF unterstützt die vielen jungen Landwirte und der Landkreis unterstützt die Aktivitäten des Vereins." Die Landwirtschaft sei nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine kulturelle Größe der Region. "Das hat uns sehr geschmerzt"

Die Prümer Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy lehrte selbst an der Landwirtschaftsschule: "Als die Schule damals geschlossen wurde, hat uns das sehr geschmerzt. Aber das Gebäude wird sinnvoll genutzt werden und keine Baubrache sein." In der ehemaligen Schule, die derzeit teilweise renoviert wird, befindet sich jetzt die Evangelisch freikirchliche Gemeinde. Michael Horper, der Kreisvorsitzende des Bauernverbandes sagte: "Die Ehemaligen und das DLR geben uns den Schlüssel und das Rüstzeug für die Zukunft." Derweil gab es am Abend einen Ausblick auf das künftige breite Veranstaltungsangebot des VLF zur Fortbildung in der Landwirtschaft. Zusammen mit dem DLR organisiert der Verein Seminare, Tagungen und Fahrten. Zu den Themen gehören unter anderem Rhetorik, Pflanzenbau und Bioenergie.