Gespräch mit James Bond, Händedruck mit der Queen

SEIWERATH. Mohammad Ali, Pierce Brosnan, Prince und David Bowie. Mit all diesen berühmten Personen hatte der gebürtige Dortmunder Jochen Steinbach Kontakt. In seinen Jahren als Stationsleiter bei der British Airways traf er dann sogar Queen Elisabeth. Als Altersruhesitz suchte er sich seine Lieblingsregion aus: die Eifel.

Seit fast 40 Jahren arbeitet Jochen Steinbach bei der British Airways am Düsseldorfer Flughafen. In dieser Zeit machte er viele unvergessliche Erfahrungen, die sein Leben prägten. Dabei kam er über Umwege an seinen heutigen Posten. Nach einer väterlich verordneten Kochausbildung ging Steinbach in die USA. Dort kam er zu einer kleinen Fluggesellschaft. Der Liebe wegen, kam er zurück nach Deutschland. Wieder zu Hause versuchte Steinbach bei einer hiesigen Flugzeuggesellschaft, Fuß zu fassen. Bei der British Airways war er anfänglich nur für die Koffer zuständig, arbeitete sich aber im Laufe der Jahre bis zum Stationsleiter der Fluglinie in Düsseldorf hoch. Sein Tätigkeitsfeld ist breit gefächert und reicht von Flugkoordination bis zur Endkontrolle der Maschinen vor dem Start. Durch seinen Posten lernte Steinbach viele Prominente kennen: "Ich musste die Flugzeuge kurz vor dem Start überprüfen. Manchmal blieb die Zeit für ein Gespräch mit den Gästen." Mohammad Ali, Prince und David Bowie beschreibt er als sehr freundlich. Besonders gut in Erinnerung hat Steinbach Pierce Brosnan: "Er ist ein überaus netter Mensch. Er wollte im Gespräch etwas von mir und meiner Arbeit erfahren und hatte keinerlei Star-Allüren." Auch privat erlebte Steinbach auf seinen Reisen einiges. In Peru musste sein Flieger mit der Landung warten, da es am Boden ein Erdbeben gab. Bei der Revolution in Rumänien 1989 war Steinbach vor Ort. Außerdem war er zwei Tage nach dem Mauerfall in Berlin. Es gab jedoch auch tragische Ereignisse in seinem Leben. Mit Schrecken erinnert sich Steinbach an den Düsseldorfer Flughafen-Brand 1996: "Neben den vielen Toten war besonders die Reaktion mancher Passagiere traurig." Während noch überall zugedeckte Leichen lagen, beschwerten sich einige Gäste vehement, dass sich ihr Abflug verzögere. "Ich habe mich daraufhin richtig mit den Leuten angelegt", sagt Steinbach noch immer mit einer Portion Wut im Bauch. Seine bedeutendste Begegnung hatte er 2004: Die Queen machte bei ihrem Staatsbesuch einen kurzen Abstecher nach Düsseldorf. "Sie kam nur für fünf Stunden in die Stadt, aber unsere Vorbereitungen dauerten fünf Monate", erinnert sich Steinbach. Beim Abflug der Königin war er der Letzte an deren Maschine. "Plötzlich kam Queen Elisabeth II. und reichte mir die Hand." Mit fast 60 hat Steinbach genug. Er will sich in der Eifel zur Ruhe setzen: "Ich war an vielen Orten in der ganzen Welt, aber die Eifel hat es mir und meiner Frau angetan", gesteht Steinbach. Seit 1991 besitzen sie ein Haus in Seiwerath, in dem sie oft ihre Wochenenden verbringen. "Ich will es nun renovieren und meinen Hobbys nachgehen: Fossilien suchen und Möbel restaurieren." Seine Abenteuerlust kann er nicht ganz unterdrücken: "Vielleicht mache ich einen Segelflugschein. Ich habe gehört in Utscheid gibt es einen Flugplatz für Segelflieger."

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