Gesund werden in Hotelatmosphäre

Bitburg · Ab sofort dürfen sich 22 Patienten in acht Ein- und sieben Zweibettzimmern auf der neuen Wahlleistungsstation in der Bitburger Marienhausklinik ihrer Genesung hingeben. Nach Aussage der Krankenhausleitung bietet Station 11 Komfort wie in einem Hotel.

Bitburg. Geräumige Zimmer mit einem, höchstens zwei Betten. Ein Badezimmer in warmen Braun- und Beigetönen mit ebenerdiger Dusche, Föhn und Kosmetikspiegel. "Bademantel und Handtücher gehören auf Station 11 im sechsten Stock der Bitburger Marienhausklinik selbstverständlich zum Service", erklärt Krankenhaus-Oberin Helga Beck.
Station 11 ist die einzige eigenständige Wahlleistungsstation im Krankenhausverbund, zu dem neben Bitburg auch Neuerburg und Gerolstein gehören. Sie ist auf 625 Quadratmetern untergebracht und kann 22 Patienten aufnehmen. Insgesamt kümmern sich zwölf Mitarbeiter um die Kranken. Laut Helga Beck fragen immer mehr Patienten nach besonderem Service, Tendenz weiter steigend. "Viele Menschen ab 60 gönnen sich diesen Komfort, auch wenn sie nicht privatversichert sind", sagt Stationsleiterin Resi Hermans.
Cafélounge und Freigetränke


Transparente hellgraue Vorhänge, dunkelbraune Holzvertäfelungen und hellgrüne Wände sorgen in den Zimmern für ein heimeliges Gefühl. "Unsere Ausstattung ist hotelähnlich. Hier können die Patienten ihre Intim- und Privatsphäre wahren", sagt Stationsleiterin Resi Hermans.
Viele Details haben die neuen Zimmer. Die Betten sind komplett elektrisch verstellbar. Im Nachttisch ist beispielsweise ein Kühlschrank integriert. Das Fernsehen ist kostenfrei und in einem Bedienungsgerät mit Bildschirm direkt neben dem Bett untergebracht.
Der Monitor ist gleichzeitig das Fernsehgerät, auch ein DVD-Player ist dabei. Telefonieren kann der Patient ebenfalls mit Hilfe des Geräts.
Zwei Servicekräfte kümmern sich speziell um die Wünsche und Fragen der Patienten, weisen diese zum Beispiel ein, wenn sie am offenen Empfangsbereich mit Theke eingecheckt haben. "Die Patienten können aus einer Auswahl an Zeitungen wählen oder sich einen Obstkorb bestellen", sagt Helga Beck.
In der Mitte der Station ist eine Cafélounge eingerichtet, wo es kostenfreie Heiß- und Kaltgetränke gibt.
Einen Balkon gibt es nicht mehr - er wurde oft zum Rauchen genutzt -, die Caféecke ist dafür größer ausgefallen. Dort hat sich schon ein 75 und 84 Jahre altes Patientenehepaar den Fensterplatz gesichert. Im sechsten Stock hat man einen weiten Blick über die Stadt, das gefällt. Beide sind privat versichert und waren schon öfter auf Station 11. Sie sind sich einig: "Die neuen Zimmer sind toll. Wir fühlen uns gar nicht wie im Krankenhaus." Und genau das sei die Intention, wie Helga Beck und Resi Hermans erklären.
Gebaut wurde an der Station von Juni 2012 bis Januar 2013. Die Patienten waren in dieser Zeit auf Station 4 untergebracht. Ab heute werden sie wieder auf Station 11 betreut.
Insgesamt wurden 1,3 Millionen Euro investiert. Renoviert wurden 13 vorhandene Krankenzimmer, zwei neue Zimmer kamen dazu. Flur, Stationsküche, der ehemalige Aufenthaltsbereich, Schwestern- und Arztzimmer sowie das Besucher-WC wurden ebenfalls erneuert.
Auf der alten Station 11 kostete ein Zweibettzimmer pro Tag 57,11 Euro. Für das Einbettzimmer zahlte ein Patient 118,21 Euro pro Tag. Die Preise sind inklusive Vollpension und Service zu verstehen.
Zu den Preisen für die komfortabel ausgestatteten neuen Zimmer will die Krankenhausleitung noch keine Aussage machen. Das müsse erst mit den Krankenversicherungen ausgehandelt und abgestimmt werden.

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