GESUNDHEITSVERSORGUNG

Zu unserem Bericht "Geldquellen für die Vulkaneifel sprudeln weiter" (TV vom 7. August) schreibt diese Leserin:

Das Konzept zur Sicherung der medizinischen Versorgung im Kreis Vulkaneifel wurde mit 86 000 Euro viel zu teuer bezahlt. Das Geld floss nicht etwa in die Vulkaneifel, sondern mehrte die Einnahmen des Konzeptbüros. Die Idee der Erarbeitung einer Strategie zur nachhaltigen Gesundheitsversorgung in der Vulkaneifel, die im Dezember 2012 vom Kreistag beschlossen wurde, ist richtig! Die Umsetzung hingegen schlecht. Im Laufe des Jahres 2013 erstellte die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz Kreisatlanten zur vertragsärztlichen Versorgung. Die Veröffentlichung der Ergebnisse speziell für den Kreis Vulkaneifel erfolgte im Juni 2013 und stand den kommunalen Gremien zur Verfügung. Die meisten Dinge, die das Konzeptbüro dem Kreis für teures Geld zusammengestellt hat und dem Kreistag im Februar 2015 vorgeführt hat, waren also im Sommer 2013 schon anderswo nachlesbar. Spätestens zu diesem Zeitpunkt, also im Sommer vor zwei Jahren, hätte man, ohne die 86 000 Euro auszugeben, das Projekt auf seinen Kern reduzieren können: eine koordinierende Steuerungsebene unter Leitung des Kreises. Um darauf zu kommen, braucht man keinen externen Berater. Alles läuft auf den schlichten Schluss hinaus: Um die Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten, fehlt es an Personal - an Ärzten, Psychotherapeuten, Pflegekräften und anderen Mitarbeiten im medizinischen Bereich. Neue Kooperationsformen sind wichtig! Aber diese sind ja längst erdacht in Form von Medizinischen Versorgungszentren und ähnlichen Zusammenschlüssen. Aber woher kommt das Personal? Dafür hätte der Kreis besser das Geld ausgegeben: intensive Zusammenarbeit mit der KV, die ja für die Sicherstellung verantwortlich ist. Werbekampagnen an Universitäten, bei medizinischen Fortbildungsanstalten für werdende Haus- und Fachärzte, in Internetforen, auf Messen. Wo sind die Eifeler, die Medizin studiert haben? Was können wir ihnen bieten? Ein Koordinationsforum Gesundheit ist der richtige Ort, sich mit den Werbekampagnen der Krankenhäuser zu vernetzen, die ja die gleichen Personalprobleme haben. Nachdem das Konzeptbüro belohnt wurde, soll nun Geld aus dem Leaderprogramm für praktische Schritte erneut sprudeln. Öffentliche Gelder dürfen so nicht verschwendet werden. Ich empfehle eine Prüfung durch den Rechnungshof. Der Kreistag hat meinen diesbezüglichen Antrag bislang abgelehnt. Dr. Hildegard Slabik-Münter, Daun

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