Gesundheitszentrum Neuerburg: Sauerländer soll Vertragsverhandlungen mit Ärzten zum Erfolg führen

Einen erfahrenen Macher, der Erfolge bei der Entwicklung eines Gesundheitszentrums im Sauerland vorweisen kann, soll das Projekt Gesundheitszentrum jetzt in Neuerburg voranbringen: Die Marienhaus Unternehmensgruppe hat Ingo Jakschies aus dem Sauerland als externen Berater hinzugezogen.

Gesundheitszentrum Neuerburg: Sauerländer soll Vertragsverhandlungen mit Ärzten zum Erfolg führen
Foto: Moeris Christian

So ganz unterschriftsreif, wie Vera Bers, Geschäftsführerin der Marienhaus Stiftung, in der Vergangenheit mehrfach zu Protokoll gegeben hat, können die Verträge mit den Ärzten, die Interesse am Einzug ins geplante Gesundheitszentrum Neuerburg haben, doch noch nicht ganz gewesen sein. Denn die Verhandlungen mit den interessierten Medizinern sind, wie mittlerweile bekannt wurde, immer noch nicht abgeschlossen. Dafür hat die Marienhaus Unternehmensgruppe, die seit Oktober 2014 daran arbeitet, in der Südeifel ein Gesundheitszentrum mit mehreren Ärzten auf die Beine zu stellen, nun einen neuen Spieler aufs Feld geschickt:

Berater: Ingo Jakschies, der bereits mit dem Gesundheits-Campus Sauerland in Balve ein ähnliches Projekt erfolgreich umgesetzt hat und das Gesundheitszentrum im Sauerland nun als geschäftsführender Gesellschafter managt. Der 53-jährige Sauerländer arbeitet nun als externer Berater für die Unternehmensgruppe Marienhaus und "soll die Gespräche mit den interessierten niedergelassenen Ärzten fortführen, um sie zum Einzug ins geplante Gesundheitszentrum zu bewegen. Das ist meine Funktion", wie Jakschies gegenüber dem TV erklärt. "Die Gespräche sind schon sehr weit. Ich schätze, dass wir uns innerhalb weniger Wochen einigen können", sagt Jakschies.

Bürgermeister: Moritz Petry, Bürgermeister der VG Südeifel, kennt den "Knackpunkt", den es noch zu lösen gilt. Momentan diskutiere man noch mehrere Modelle, in welcher Art und Weise die Ärzte dort im Gesundheitszentrum tätig werden könnten, sagt Petry: Ob als eigenständige Unternehmer, die im ehemaligen Krankenhausgebäude nur Räumlichkeiten mieten, als Angestellte der Unternehmensgruppe Marienhaus oder gar als eine Ärztegemeinschaft. Letztere Modelle würden in Krankheitsfällen oder zur Urlaubszeit wohl die Vertretung der Ärzte untereinander vereinfachen, meint Petry. Doch entschieden sei noch nichts. Petry: "Das Engagement von Herrn Jakschies begrüßen wir jedoch. Hier ist jeder willkommen, der neue Ideen einbringen kann. Ziel muss es sein, ein Modell zu finden, mit dem sich das Zentrum dauerhaft finanziell trägt und die medizinische Versorgung nachhaltig gewährleistet bleibt.

Ärzte: Auch die Mediziner begrüßen Jakschies als neuen Vermittler und Gesprächspartner: "Damit haben die Verhandlungen wieder Fahrt aufgenommen", sagt die Neuerburger Ärztin Sigrid Mundt, die mit dem Einzug ins geplante Gesundheitszentrum liebäugelt. Doch Details über die Vertragsverhandlungen dürfe sie aufgrund eines Verschwiegenheitsabkommen nicht erläutern, sagt Mundt. Nur so viel: "Die Ärzte bevorzugen ein Modell, das so gestrickt ist, das es potenziellen Nachfolger komfortabel finden. Junge Mediziner wollen keine Risiken eingehen, sich nicht niederlassen oder finanziell binden. Was die wollen, ist eine Anstellung, damit sie auch wieder gehen können, wenn sie möchten." Sie sei zuversichtlich, sagt auch Mundt, dass man die Vertragsverhandlungen innerhalb der nächsten Wochen erfolgreich abschließen könne.

Initiative: Seit Anbeginn der Planungen beobachten die engagierten Bürger des Aktionsbündnisses Medizinische Versorgung in der Südwesteifel die Entwicklung des Gesundheitszentrums kritisch. 2015 warfen die Südeifeler den Planern vor, das Projekt nicht in adäquater Geschwindigkeit voranzubringen und klagten über einen mutmaßlichen "Stillstand" bei der Planung. (der TV berichtete). "Doch mittlerweile sind wir zuversichtlicher", sagt Alfred Ziewers, der Sprecher des Aktionsbündnisses. "Vor allem, weil man Jakschies hinzugezogen hat. Er hat ja bei der Entwicklung solcher Zentren schon nachweislich Erfolge zu verzeichnen."

Baumaßnahmen: Seit Monaten laufen im ehemaligen Krankenhausgebäude die Umbauarbeiten für das geplante Gesundheitszentrum mit vier Praxen im Erdgeschoss. Aber im Erdgeschoss werden derzeit noch die Pflegepatienten der sogenannten Phase-F behandelt. Das sind intensiv pflegebedürftige Menschen, die zum Beispiel im Wachkoma liegen. Im Herbst, sagt Bürgermeister Petry, seien die Bauarbeiten im ersten Obergeschoss weitgehend abgeschlossen, so dass die Phase-F-Station nach oben verlegt werden könne. Danach - schätzungsweise im September - beginne man mit den Baumaßnahmen zur Umnutzung des Erdgeschosses als Gesundheitszentrum. Die Marienhaus Unternehmensgruppe, die in der Vergangenheit bereits mehrfach mögliche Zeiträume für eine Eröffnung, die allesamt platzten, angekündigt hatte, möchte sich nun nicht erneut festlegen. Heribert Frieling, Pressesprecher der Unternehmensgruppe: "Ich kann keinen festen Zeitpunkt sagen. Es können immer Dinge dazwischen kommen, die dafür sorgen., dass es hier oder dort mal vier oder sechs Wochen länger dauert."

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