Getrennt, aber unter einem Dach

Kyllburg · In der Diskussion um die Zukunft der Kyllburger Post gilt ein Umzug in die Außenstelle der Verbandsgemeinde Bitburger Land in Kyllburg als sicher. Zugleich wollen der Zweckverband Feriengebiet Bitburger Land und der Verkehrsverein Kyllburger Waldeifel intensiver zusammenarbeiten.

 Demnächst ziehen die Post, die Lottoannahmestelle und Verkehrsverein ins Verwaltungsgebäude. TV-Foto: Wilma Werle

Demnächst ziehen die Post, die Lottoannahmestelle und Verkehrsverein ins Verwaltungsgebäude. TV-Foto: Wilma Werle

Foto: (e_eifel )

Kyllburg. Wochenlang hielten sich in Kyllburg die Gerüchte: Die Post macht dicht (der TV berichtete). Im Hintergrund feilschen jedoch alle Beteiligten an einer zukunftsfähigen Lösung. Allen voran: Verbandsbürgermeister Josef Junk. Er hat dem Verkehrsverein Kyllburger Waldeifel, der die Postagentur und eine Lottoannahmestelle betreibt, Räumlichkeiten in der Außenstelle der Verbandsgemeindeverwaltung in Kyllburg angeboten. Ein Gespräch zwischen ihm und Willi Müller, dem Vorsitzenden des Verkehrsvereins, sei positiv verlaufen, heißt es von beiden Seiten.
Das geplante Konzept sieht vor, dass der Verkehrsverein aus dem Haus des Gastes aus- und unter das Dach der Verbandsgemeindeverwaltung zieht. Dort sollen Müller und seinem Team nach Angabe von Junk etwa 60 Quadratmeter zur Verfügung gestellt werden. Das ist etwas weniger als bislang zur Verfügung steht. "Die Aufteilung ist aber anders; wir hätten mehr Platz für die Post", sagt Müller im Gespräch mit dem TV.
Zugleich soll der Verkehrsverein auch weiterhin touristische Aufgaben übernehmen. "Die Tourismusförderung ist zwar im Fusionsgesetz als Aufgabe der Verbandsgemeinde festgelegt", sagt Junk, "aber der Verkehrsverein hat gute Kontakte in die Tourismusbranche. Davon können beide Seiten profitieren." Demnach bleibt der Verkehrsverein eigenständig, mit eigenen Räumlichkeiten neben denen der Tourismus-Information Bitburger Land. Die Aufgabenzuteilungen sollen schriftlich und verbindlich festgehalten werden, macht Junk klar. Dazu könnte auch gehören, über einen künftigen Service für Touristen am Wochenende nachzudenken, sagt Junk auf TV-Anfrage. Denn bislang haben beide Informationsbüros ab Freitagnachmittag geschlossen.
Ungeklärt ist noch die Frage, wie viel Miete der Verkehrsverein an die Verbandsgemeinde zahlen muss - für Müller ein wesentlicher Punkt, da die Stadt Kyllburg als größter Einzelzahler ihre Mitgliedschaft zum Jahresende gekündigt hat und dies ein Loch in die Kasse des Vereins reißt. "Wir hoffen auf eine geringere Miete als bislang", sagt Müller. Darüber wird der Hauptausschuss der Verbandsgemeinde im November entscheiden. Wenn der Mietpreis feststeht, will Müller bei der Stadt Kyllburg einen Antrag auf Zuschuss stellen und dabei auch - wie vom Stadtrat vehement gefordert - seine Bilanzen offenlegen. "Mit der Post habe ich eine Vorlaufzeit von drei Monaten. Wenn alles läuft, könnten wir ab dem 1. Februar 2016 im alten Rathaus sitzen." wiw
Extra

Der Verkehrsverein Kyllburger Waldeifel hat 35 Mitglieder: Tourismusbetriebe, Gemeinden und Banken. Der laufende Haushaltsplan hat nach Aussage des Vorsitzenden Willi Müller ein Volumen von 70 000 Euro. Die Stadt Kyllburg, mit 8 600 Euro jährlich der größte Einzelzahler, hat ihre Mitgliedschaft zum Jahresende gekündigt. Da die seit 2010 betriebene Postagentur und die Lottoannahmestelle jedoch keine Gewinne einfahren, sondern jährlich noch mit etwa 2000 Euro bezuschusst werden müssen, könnte der Verein dadurch in eine finanzielle Schieflage geraten. Hinzu kommt, dass die Stadt beabsichtigt, das Haus des Gastes, den bisherigen Sitz des Vereins, zu verkaufen. Ein Umzug wäre über kurz oder lang also unabwendbar. wiw

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