Glaube im Alltag

Bei meinen Überlegungen, worüber ich an diesem Wochenende schreiben will, hat sich mir immer wieder der Gedanke an Globalisierung aufgedrängt. Nun verstehe ich mich zwar nicht als Experte in Sachen Globalisierung, sondern mich bringen die häufig nicht mehr nachvollziehbaren und damit unbegreifbaren Verflechtungen in allen Bereichen zum Nachdenken.

Menschen in globalen Arbeits- und Lebenswelten, globales Reisen, rasant wachsende weltweite Kommunikation, führen genau wie die länderübergreifenden Transaktionen im wirtschaftlichen und politischen Bereich zu einschneidenden Veränderungen in unserem Handeln und Tun sowie in unserem Umfeld. Was mir dabei bei aller Faszination und Vorteilen des technischen Fortschritts, der Erkenntnis, dass Gottes Handeln weltweit, aber unerklärlich ist, der Einsicht, dass Veränderungen zwangsläufig zum Leben gehören sowie auch dem Wunsch, von weltoffenen Menschen umgeben zu sein, jedoch Sorgen macht, ist die Frage, wer noch bereit und vor allem auch in der Lage ist, Verantwortung für kausale Zusammenhänge zu übernehmen. Zu oft steht bereits in kleinen Abläufen den großen Zielen zu wenig oder ausgelagertes Wissen und Verantwortung gegenüber. Es ist ferner die Erfahrung, dass Menschen für gelingendes und gesundes Leben Identität, reale Beziehungen und nachvollziehbare Handlungen mit Verantwortung brauchen. So verwundert es auch nicht, dass provinzielles Leben zunehmend Sehnsüchte bedient und Zufriedenheiten schafft. Was früher oft spöttisch als angestaubt und steinzeitlich abgewertet wurde, zum Beispiel ruhige ländliche Gegenden, dörfliche Strukturen mit Kirche am Ort, Schönheit der Natur, Stabilität in Beziehungen, Sicherheit am Arbeitsplatz, ist erhaltenswert und wird zu einem Luxusgut für Menschen, die es sich leisten können. Vorausgesetzt, es ist eine freiwillig gewählte Lebensform. Monika Dondelinger, Diplom- Sozialarbeiterin, Caritasverband Westeifel, Dienststelle Bitburg

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