Glaube im Alltag

Wo liegt der Himmel? Bei dieser Frage geht wahrscheinlich bei vielen der Blick Richtung Wolken. "Aber klar doch - der Himmel ist da oben! Wo soll er sonst auch sein!"Schauen wir in die Bibel: Da wird erzählt, dass Jesus bei seiner Himmelfahrt vor den Augen seiner Jünger emporgehoben wurde.

Da haben wir es: der Himmel ist oben! Und die Jünger stehen mit aufgerissenen Augen da und schauen ihm nach. Doch dann kommt die Korrektur. Denn plötzlich sind da Engel, die sagen: "Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?" Das klingt wie ein Vorwurf. "Warum schaut ihr zum Himmel? Gibt es da nicht vieles, nach dem ihr euch auf Erden umschauen müsstet? Schaut besser nach links und rechts, nach Norden und Süden. Vergesst vor lauter Frömmigkeit und Staunen nicht den Blick auf die Menschen um euch herum!" Für unsere Welt und besonders für uns Christen ist der Blick zum Himmel wichtig. Der Draht nach oben, die Beziehung zu Gott ist elementar. Aber daraus ergeht auch eine Verpflichtung: den Blick zur Seite nicht zu vergessen! Egal ob damals oder heute - der Blick nach oben und der Blick auf den Nächsten gehören zusammen. Und Orte, auf die wir schauen müssen gibt es genug: den Himalaya und die Opfer der Erdbebenkatastrophe; das Mittelmeer und die Flüchtlinge, die zu uns kommen; die Asylbewerberheime bei uns, die zum Ziel rechter Angriffe werden; die Not von Menschen in der Nachbarschaft, und, und, und. Die Liste ist lang! Der Blick nach oben verpflichtet zum Blick auf die Menschen.Auch das ist Botschaft des Festes Christi Himmelfahrt. Ein Beter schreibt dazu: Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun. Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen. Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um den Menschen von ihm zu erzählen. Wir sind die einzige Bibel, die die Öffentlichkeit noch liest. Wir sind Gottes letzte Botschaft, in Taten und Worten geschrieben. Das meint auch Ihr Pastor Thomas Weber, Bitburg

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