Besonders die Stelle, wo die Jünger auf die Bitte Jesu die Eselin und ihr kleines Fohlen, die sie angebunden finden, mit zu ihm nehmen, fasziniert sie. I-ah, i-ah höre ich dann sofort, der Geräuschpegel erhöht sich um ein Vielfaches. Und gleich darauf die Frage: "Weshalb reitet Jesus nicht auf einem Pferd? Er ist doch ein König?" Mmh, mache ich und frage zurück: "Was meint ihr denn?" Sogleich kommen folgende Antworten: "Jesus hat ein gutes Herz; er ist ein König für die armen Leute, die haben nur Esel; Quatsch, ein Esel kann viel mehr tragen; nein, Esel sind viel schlauer als Pferde, deshalb glaube ich, dass Jesus den Esel reitet, weil der nicht so eingebildet ist." Ich schmunzele und erkläre ihnen: "Ein Herrscher auf einem Esel bedeutete zur damaligen Zeit: Da kommt einer mit Friedensabsichten. Jesus möchte den Menschen Frieden bringen - denen, die am Straßenrand stehen, sich freuen und ihm Palmzweige zuwerfen, aber auch denen, die ihn nicht gerne haben und ihm Böses wollen. Ihr wisst doch, wie die Geschichte weiter geht ...?" "Ja, sie hassten Jesus, haben ihn im Garten gefangen und ans Kreuz genagelt"; "vier Mal und mit dem Schwert gestochen"; "... und ihm die Krone aus Stacheln auf den Kopf gesetzt." "Richtig", antworte ich, "sie verspotteten ihn mit dieser Dornenkrone und wollten ihm so zeigen, dass sie nichts von ihm als König hielten. Jesus wusste das alles, aber er ging trotzdem seinen Weg weiter. Wer hat ihm wohl dabei geholfen, habt ihr eine Idee?" "Der Vater Gott"; "seine Freunde"; "und Ostern ist er aus dem Grab gekommen". "Genau. Deshalb zünden wir auch jedes Jahr das Licht Gottes wieder neu an, die große Osterkerze. Sie will uns sagen: Gebt die Hoffnung nicht auf, Gottes Liebe ist stärker als alles Böse! Von Anfang an bis zum Ende." Daniela Steil ist Pastoralreferentin Kinder und Jugendpastoral in Grevenmacher