GLAUBE IM ALLTAG

Wie funktioniert das eigentlich bei Ihnen? Mir ging es auf der Grenzlandschau so: Beim Gang durch das Zelt wurde ich von einem Werber angesprochen. Er hatte zwei kleine Rollen in der Hand.

 Johannes Eiswirth.

Johannes Eiswirth.

Foto: (e_eifel )

Klebstofffreie Pflaster. Und fing sofort an, darüber zu reden, die Vorteile zu nennen. Dabei bat er mich, ihm mal einen Finger hinzuhalten, damit er mir das Pflaster auch in der Anwendung zeigen kann. Ich muss sagen, es fühlte sich angenehm an, ließ sich im Sitz korrigieren - ich war überzeugt. Dann nannte er mir den Preis für eine, für zwei und drei Verpackungseinheiten. Natürlich wurde es immer "billiger", je mehr ich kaufte. Auch davon ließ ich mich ansprechen und kaufte. Er hat mich vom Produkt überzeugt. Und jetzt stellt sich mir die Frage, wie überzeugen wir als Christen von unserem "Produkt", dem Glauben? Denn das ist es ja, was wir weitergeben wollen. Schaue ich in unseren Alltag, dann staune ich. Und wundere mich nicht, dass wir immer weniger ernst genommen werden. Als Christen und als Kirche. Wenn ich beim Einkaufen oder im Restaurant aufschnappe, worüber manchmal wie geredet wird, frage ich mich: Was ist da christlich? Und ich denke an den Satz: "Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul." Als Christen können wir durch aufmerksames und wertfreies Zuhören widerspiegeln, wie Gott zum Menschen steht: ER ist da, hört zu, ver- und beurteilt nicht und geht mein Leben mit mir weiter. Wenn uns das als Christen gelingt, dann überzeugen wir viel mehr als durch Reden, die bewerten und beurteilen. Das gelingt nicht immer - wir sind Menschen. Aber sich das als Ziel zu Herzen zu nehmen und danach zu handeln, das überzeugt. Dekanatsreferent Johannes Eiswirth, Dekanat St. Willibrord Westeifel

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