GLAUBE IM ALLTAG

Heute ist Gründonnerstag. Und die Christen erinnern sich an ein gemeinsames Essen, das Jesus mit seinen Jüngern zu sich nahm.

Dieses Essen Jesu mit seinen Jüngern war etwas Besonderes. Einmal, weil damit für die Juden Feiertage begannen. Und so war es ein Festessen. Zum anderen, weil es das letzte gemeinsame Essen war, das Jesus mit seinen Jüngern zu sich nahm. Nur wusste das an diesem Abend noch keiner - außer vielleicht Jesus selbst. Von außen gesehen schien Jesus auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er war nach Jerusalem gekommen, um die Feiertage dort zu verbringen. Und als die Leute mitbekamen, dass Jesus in die Stadt rein geht, da bereiteten sie ihm einen richtig großen Empfang. Sie standen an den Straßen, winkten mit Palmwedeln, legten sogar Kleider auf die Straße. Damit Jesus seine Füße nicht schmutzig zu machen brauchte. Und dann kam dieses besagte Abendessen. Es war üblich, dabei Wein und Brot zu reichen und über beides ein Gebet zu sprechen. Damit sollte an den Auszug der Juden aus Ägypten erinnert werden. Dafür gab es eine bestimmte Gebetsformel. Die sprach Jesus auch, aber er hat sie ergänzt: Er sagte: Dieses Brot ist mein Leib. Und: Dieser Wein ist mein Blut. Und dann noch: Immer, wenn ihr wieder miteinander esst und dieses Festmahl feiert, tut es zu meinem Gedächtnis. Erinnert euch daran, was ich heute hier mit euch gefeiert habe - ich bin dann auch bei euch. Als hätte er etwas geahnt. Es war das letzte Mal, dass Jesus als lebendiger Mensch, mit Fleisch und Blut, so mit seinen Jüngern gefeiert hat. Er hatte nämlich Feinde bei einflussreichen Juden. Denen passte das, was Jesus lehrte und tat, nicht in den Kram. Und sie taten sich mit einem von Jesu Jüngern zusammen. Der hatte sich das mit Jesus anders vorgestellt. Der dachte an weltliche Macht. Und der verriet Jesus an diesem Abend. Nach dem Essen ging Jesus mit seinen Jüngern in den Garten Getsemani. Dort betete er. Er hatte Angst, denn er ahnte, was auf ihn zukommen würde. Es kamen Soldaten dorthin, Jesus wurde von Judas verraten, von den Soldaten mitgenommen. Und mit dem letzten Abendmahl und diesem Verrat begann das, woran Christen sich in den drei österlichen Tagen vom Leiden, Sterben und Auferstehen Christi erinnern. Und auch feiern. Denn das damals war nicht der Anfang vom Ende. Es war ein ganz neuer Anfang, der an Ostern mit der Auferstehung Jesu seinen Höhepunkt fand. Johannes Eiswirth, Geschäftsführender Dekanatsreferent Dekanat St. Willibrord Westeifel

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