Glaube im Alltag

Heute feiern wir allgemein den Muttertag. Aber wissen wir auch, welchen Ursprung dieses Fest eigentlich hat? "Erfunden" hat den Muttertag zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Amerikanerin namens Ann Jarvis, die ihrer Mutter damit ein bleibendes Denkmal setzen wollte.

Bereits 1909 wurde der Muttertag in 45 Staaten der USA gefeiert. Die Wurzeln des Muttertags gehen aber weiter zurück: Bereits im 13. Jahrhundert wurde in England der Sonntag Laetare als "Mothering Day" begangen. Ursprünglich wurde an diesem Tag der "Mutter Kirche" für ihre Mutterschaft gedankt. Ebenso dankte man auch der leiblichen Mutter; denn der Muttertag soll uns allen wieder ins Bewusstsein rufen, was vor allem die Mütter täglich für uns tun. Vorzugsweise sind es die Kleinen und Schwachen, in ganz besonderer Weise die Kinder, die dem mütterlichen Schutz anvertraut sind. Wir sehen aber auch, dass der Muttertag sofort zu einem Geschenk-Tag wurde, und seitdem müssen Kinder und Väter sich Gedanken machen. Väter besorgen Blumen oder ein nettes Geschenk, Kinder haben meist für die Mutter etwas gemalt oder gebastelt oder sich eine andere Überraschung ausgedacht - und das ist gut so. Gefühlsmäßig können wir den Muttertag mit dem vierten Gebot "Ehre deinen Vater und deine Mutter!" in Verbindung bringen, und er könnte zu den Kirchenfesten gehören als ein Hinweis auf die Liebe und Menschenfreundlichkeit Gottes: denn wir sprechen in den verschiedensten Bildern von Gott. Nehmen wir diese zusammen, so stellen wir fest, dass er Vorbild für menschliche Eltern überhaupt ist: er zeigt in seinem Wesen väterliche und mütterliche Züge; er will für uns wie eine besorgte Mutter und ein liebender Vater sein. Streng genommen sollten wir also heute nicht nur Muttertag und an Christi Himmelfahrt den Vatertag feiern. Wir sollten statt dessen einmal Elterntag feiern und uns freuen, wenn wir mit Vater und Mutter zusammensein können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen frohen und gesegneten Muttertag. Stefan Trauten, Dechant des Dekanats St. Willibrord/Westeifel

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