Glaube im Alltag

Es ist zwar erst August, aber ich habe bereits meinen persönlichen ,Satz des Jahres gefunden. Ein Satz, den ich in den letzten acht Monaten sehr häufig gebraucht habe.

Ein Satz, der eine Erfahrung widerspiegelt und meine Einstellung zur Wirklichkeit. ,,Es ist wie es ist." Das kommt mir zum Beispiel über die Lippen im Blick auf Umstände, die wir nicht ändern können, mit denen wir einfach leben müssen im Beruf, in der Gesellschaft, in der Familie. Es sind aber nicht nur äußere Umstände, mit denen ich mich immer wieder arrangieren muss. In meinem ,Satz des Jahres steckt auch die ernüchternde Selbsterkenntnis, dass ich selbst bin, wie ich bin, nicht wie ich gerne wäre, sondern eben mit den Schwächen, die zu mir gehören und mit denen auch die anderen leben müssen. Es ist, wie es ist. Das könnte resigniert klingen. Aber so meine ich es nicht, auch wenn manchmal ein kleiner Seufzer mitschwingt, dass es leider so ist, dass es nicht zu ändern ist. Mir geht es um Realismus. Dass ich die Wirklichkeit um mich herum so wahrnehme, wie sie ist. Und dass ich mich darauf einstelle, gerade dann, wenn so manches anders ist, als ich es gerne hätte. Nur wenn ich anerkenne, wie es nun mal ist, und wenn ich damit versöhnt sein kann, nur dann kann es mir damit gut gehen. Und dann kann ich mit dieser Wirklichkeit gut umgehen und sie mitgestalten, so weit es möglich ist. Eine Hilfe dazu ist mir ein Gebet, das mich seit langem begleitet: ,,Gott gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." Hilde Telkes, Gemeidereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Neuerburg

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