Glaube im alltag

Wir sind in Rheinland-Pfalz in der Mitte der Sommerferien. Einige waren, andere sind unterwegs: in Deutschland, in den Nachbarländern, in der Nähe oder in der Ferne.

Und auch in unserer Region sind Menschen aus verschiedenen Ländern zu Gast, und das ist gut und schön. Es ist viel in Bewegung und die Neugierde, das Interesse an Land und Leuten, treibt zumindest mich an, mich auch auf den Weg zu machen. Und auch für die, die zuhause bleiben, bieten sich verschiedene Angebote vor der Haustür an, um eine kleine Entdeckungsreise zu machen oder einfach etwas aus dem Alltagstrott auszusteigen. Es tut uns gut, wenn wir abschalten und neue Erfahrungen machen können! - Ein kleiner Perspektivwechsel macht den Kopf frei! Allerdings ist die Urlaubsfreude in diesem Jahr getrübt. Die Gewaltexzesse in Deutschland, in Frankreich oder der Türkei (um einige nur zu benennen) verunsichern viele. Das Thema Sicherheit steht hoch im Kurs, obwohl die Ereignisse in ihrer großen Unterschiedlichkeit, was Anlass, Ziel und Hintergründe angeht, deutlich machen, dass es eine absolute Sicherheit nicht geben kann. Ziel ist es dabei, Angst und Panik zu schüren: uns die Entdeckungsfreude an Geschichte, Leuten und Kulturen anderer Länder zu vermiesen. Für mich ist und bleibt es ein Erlebnis und eine Bereicherung eine fremde mir unbekannte Lebensart kennenzulernen: in der Art des Erzählens, in lachenden Gesichtern, in der Gastfreundschaft, die mir geschenkt wird. So habe ich Freundschaften über Grenzen und Kontinente hinweg gefunden. Ich bin dadurch beschenkt. Beschenkt durch meine Entdeckerfreude, durch meine Erfahrungen als Pfadfinder in der DPSG und in der Partnerschaft des BDKJ mit Bolivien: Ich habe Freunde gefunden und wir haben Brücken des Verstehens gebaut. Einen ähnlichen Gedanken hat Papst Franziskus bei der Vigilfeier beim Weltjugendtag in Krakau den Jugendlichen mit auf den Weg gegeben: "Baut Brücken anstatt Mauern!", und er hat eingeladen, sich die Hände zu reichen, weil dadurch über das Trennende hinaus eine Brücke des Vertrauens entsteht. Eine Brücke des Lebens, damit wir lernen, "die Vielfalt der Kulturen miteinander zu teilen, nicht wie eine Bedrohung, sondern als eine Chance!" (Papst Franziskus). Lassen wir uns die Freude am Entdecken der Welt nicht vermiesen. Von daher lassen Sie uns Brücken bauen: Sind Sie schon zurück? - Oder geht es noch in Urlaub? Ralf Pius Krämer ist Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Gerolsteiner Land.

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