Die traditionelle Form von Familie, Vater - Mutter - Kind(er), ist durch viele andere Möglichkeiten ergänzt oder auch ersetzt worden. Alte Rollenbilder haben anscheinend ausgedient, aber wie sehen die neuen aus? Ratgeber für Kindererziehung, für glückliche und zufriedene Familien und Partnerschaften füllen meterweise die Regale in den Buchhandlungen. Aber mit Theorie und Praxis ist das immer so eine Sache. Nicht jede Idee hält dem Alltag stand. Ich hoffe, dass die meisten von uns zuerst in den Armen ihrer Mutter und sicher auch des Vaters erfahren haben, wie Geborgenheit und Liebe sich anfühlen und wie viel Kraft und Stärke sie in uns aufbauen können. Diese Grundlage kann als tragfähiges Fundament für ein ganzes Leben reichen. Wer Liebe erfährt und selbst zu lieben vermag, kann etwas von der Liebe Gottes zu uns Menschen erahnen. Diese Chance bekommen wir bei einer liebevollen Erziehung sozusagen als Bonus geschenkt. Dafür sollten wir unseren Eltern und Großeltern dankbar sein, nicht nur am Muttertag. Auf der Basis dieser Erfahrung können wir vielleicht mit den Veränderungen in der Kirche und speziell in unseren Gemeinden gelassener umgehen. Die Ergebnisse der Synode im Bistum Trier machen deutlich, es wird vieles anders werden. Ich sehe aber auch die Chance, dass wir manches besser machen können. Wenn heute im Evangelium die Bitte um Einheit zum Ausdruck kommt, Einheit mit Gott und Einheit untereinander, dann ist es für uns an der Zeit, aktiv werden. Es geht nicht darum, uns nur versorgen zu lassen, sondern füreinander zu sorgen. Wer das in seiner Familie erfahren und gelernt hat, der hat allen Grund, dankbar zu sein und es an andere weiterzugeben. Hildegard Cremer ist stellvertretende Vorsitzende des Pfarreienrats Schönecken-Waxweiler.