Glockenklang über der Abteistadt

Prüm. (kth) Stadt und Pfarrgemeinde Prüm feierten ein nicht alltägliches Jubiläum: Das sechsstimmige Glockengeläut in den Türmen der St. Salvator-Basilika ist 50 Jahre alt.

Fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Prümer Salvatorkirche aus den Trümmern des Krieges wiedererstanden. Den Aufbauwillen und die Mühen der Menschen in der entbehrungsreichen Nachkriegszeit belohnte Papst Pius XII. dadurch, dass er das ehrwürdige Gotteshaus 1952 in den Rang einer Basilika minor erhob. Während die Innenarbeiten nach und nach vollendet wurden, waren neue Glocken ein Herzenswunsch der Pfarrgemeinde. Nur die Salvatorglocke aus dem Jahr 1756 hatte die Kriegswirren überlebt. Definitor Jakob Kiefer ist es zu verdanken, dass der Wunsch nach einem neuen Geläut realisiert wurde. Der Prümer Pfarrer beschaffte die finanziellen Mittel und gab bei der Glockengießerei Carl Czudnochowsky im oberbayerischen Erding fünf neue Glocken in Auftrag. Die Tonlage der großen Salvatorglocke wurde von "cis" auf "d" geändert und damit dem neuen Glockengeläut angepasst. In einem vom Salvator-Kirchenchor gestalteten Festhochamt erinnerte Dechant Robert Lürtzener in seiner Predigt an den 6. April 1954, den Tag, an dem die neuen Glocken in Prüm ankamen. Ob Polizei, Feuerwehr, Musikkapelle oder Prümer Vereine, die ganze Stadt war damals auf den Beinen, um den Transport in der "Held" zu empfangen. In einem Korso ging es zur Basilika, wo die Glocken feierlich geweiht wurden. Laut Dechant Lürtzener sind die Glocken der Salvator-Basilika ein wichtiger Teil des religiösen und kulturellen Lebens der Stadt Prüm - ein guter Grund, den 50. Jahrestag gebührend zu feiern. Als das Festhochamt zu Ende ging, erfüllte Glockenklang die Abteistadt, genau wie bei der Weihe vor einem halben Jahrhundert. Die Initiative "Frauenschuh" und der Geschichtsverein "Prümer Land" hatten im Eingangsbereich der Basilika ein Ausstellung aufgebaut, die neben einem Dokumentarfilm von Werner Schweyen die Glockenweihe von 1954 veranschaulichte. Sehr gefragt waren auch die Glockennachbildungen, die der Förderkreis "Basilikafreunde" zum Kauf anbot.

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