Wir befinden uns ja immerhin in einem freien Land. Oder etwa nicht? In Oberkail hat man diesen Eindruck momentan nämlich nicht so ganz. Dort ist derzeit zumindest um die Frohnert-Kapelle herum alles fest in amerikanischer Hand. Nicht, dass ich was gegen die Amerikaner hätte, aber sie könnten ihren Abriegelungsjob ja auch mal zusammen mit unseren Feuerwehrleuten machen. Schließlich sind die kurz nach dem Absturz als erste hingerannt, um zu helfen. Ich glaube, ich fahre heute einfach mal hin und überrasche die wackeren amerikanischen Wachposten mit einem leckeren Quetschenkuchen. Vielleicht lassen sie mich ja dann mal auf das Gelände und zeigen mir das kaputte Flugzeug. Natürlich würde ich dann die Gelegenheit nutzen, ihnen klar zu machen, wie froh sie sein können, dass niemandem was passiert ist. Das war nämlich verdammt knapp. Ich habe mir die Sache am Samstag aus der Entfernung mal angesehen. Pitter und ich sind mit dem Auto solange um das Gelände gefahren, bis wir uns bei jedem einzelnen Wachposten verdächtig gemacht hatten. Pitter hat sogar fotografiert. Aber man kann nichts erkennen. Nur Kühe drauf. Und Bäume. Fast wie bei den Urlaubsbildern. Die sind auch alle verwackelt. Naja. Jedenfalls habe ich mir fest vorgenommen, bei meiner positiven Grundeinstellung zu bleiben. Ich bin nämlich einfach nur froh, dass alle Oberkailer mit heiler Haut davongekommen sind. Das gilt auch für den jungen amerikanischen Piloten. Ich hoffe, dass er nie mehr in eine solche Situation kommt. Falls auch ihr eine positive Geschichte auf Lager habt, schreibt mir bitte. Meine neue Adresse lautet: Trierischer Volksfreund, z. H. Frau Walburga, Hauptstraße 39a, 54634 Bitburg. Faxnummer: 06561/959539, E-Mail-Adresse: walburga@volksfreund.de Und hier noch die Glückszahlen: 7, 14, 21, 28, 36, 49, Zusatzzahl 2. Eine glückliche Woche wünscht herzlich Eure Walburga