Meckel. Es gibt Menschen, die haben so etwas im Gefühl. Eine gewisse Vorahnung. Johannes Junk gehört anscheinend nicht dazu. "Damit habe ich nicht gerechnet", sagt Junk, der als Ortsbürgermeister in Meckel einer der ersten ist, die es erfahren. Einen kleinen Tick schneller ist an diesem Tag nur sein Bruder und Ortsbürgermeister-Kollege Heinz Junk aus Wolsfeld. "Er hat mich um 9 Uhr 25 angerufen und es mir erzählt", sagt Johannes Junk. Der Wolsfelder Ortschef hatte die Info nämlich aus dem Internet. Und direkt nach dem Telefongespräch unter Brüdern sei dann der Anruf vom Innenministerium gekommen. Damit ist es offiziell: Meckel hat beim Landeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft in der Hauptklasse gemeinsam mit drei weiteren Orten aus Rheinland-Pfalz den ersten Platz belegt. Damit gehört die rund 400 Einwohner zählende Gemeinde zu den Teilnehmern des Bundesentscheids 2016.
"Das Vereinsleben und die Pflege des alten Brauchtums haben in Meckel einen besonders hohen Stellenwert", heißt es unter anderem in der schriftlichen Begründung der Jury. Dass auch das Feiern erfreulicher Ereignisse einen hohen Stellenwert hat, steht dort zwar nicht, die Meckeler tun es aber trotzdem. Gegen Mittag treffen sich die ersten Bürger im Ortskern. Die Eheleute Herrig, Betreiber des örtlichen Gasthauses, bringen Sekt und Gläser, damit alle auf den Sieg anstoßen können.
Von einer "vorbildlichen Ortsentwicklung" spricht die Jury, die nicht nur die Brauchtumspflege und das intakte Dorfleben lobt, sondern auch die historische Baukultur und deren Weiterentwicklung, die Nutzung regenerativer Energien und nicht zuletzt die landschaftlichen Reize. Letztere kommen bei strahlendem Sonnenschein besonders zur Geltung. Der Oktober startet golden - in Meckel ganz besonders. uhe