Grenzbrücke über die Our wird repariert

Winterspelt · Arbeiten auf der Grenze: Bis Oktober wird die A-60-Brücke über das Ourtal repariert. Die Bundesrepublik und Belgien lassen für 700 000 Euro die Teile erneuern, die die temperaturbedingte Dehnung des Betons ausgleichen. Dafür muss der Verkehr jeweils einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet werden.

Winterspelt. Nur noch einspurig geht es derzeit über die Ourtalbrücke der Autobahn 60 bei Winterspelt. Der Grund: Die Fahrbahnübergangskonstruktionen werden erneuert. Diese Teile werden quer zur Straße am Anfang und Ende jeder Brücke eingebaut, um die temperaturbedingte Dehnung des Betons auszugleichen. Sie verursachen das typische "klack-klack", wenn die Räder über sie rollen. Bereits im vergangenen Jahr wurden die gleichen Elemente bei der Prümtalbrücke ausgetauscht, die dafür komplett gesperrt wurde.
Zwar weist die Asphaltschicht mittlerweile einige Flickstellen und Risse auf, aber daran soll sich zumindest durch die aktuellen Bauarbeiten nichts ändern. "Eine großflächige Fahrbahnerneuerung ist nicht geplant", sagt Birgit Küppers, Pressesprecherin des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Koblenz, der auf deutscher Seite zuständig ist.
Belgien koordiniert Arbeiten


Die Verantwortung für die Brückenarbeiten hat das Königreich Belgien. Sie ist nach belgischen Vorschriften gebaut worden, die Kosten zwischen den Ländern aufgeteilt, sagt Küppers. "Es wurde vereinbart, dass die belgische Verwaltung Ausschreibung, Auftragsvergabe, Bauüberwachung und Abrechnung der Instandsetzungsmaßnahme übernimmt." Das sei auch bei den bisherigen Reparaturen so praktiziert worden.
Für die aktuellen Arbeiten werden die beiden Fahrbahnen jeweils komplett gesperrt, und der Verkehr wird einspurig auf der anderen Seite an der Baustelle vorbeigeleitet. Bis Oktober soll der Austausch abgeschlossen sein, heißt es vonseiten des LBM. Die Kosten werden derzeit auf rund 700 000 Euro geschätzt. Diese werden zu zwei Dritteln von Belgien und einem Drittel von der Bundesrepublik getragen. Diese Aufteilung entspricht dem jeweiligen Anteil an der Brücke.
Nichts Neues gibt es indessen in Sachen ehemalige Grenzanlage in Steinebrück. Nach den Plänen von Projektentwickler Hans-Josef Rogge soll dort ein Rasthof entstehen, der zudem als touristisches Empfangsportal für die Eifel-Ardennen-Region im Dreiländereck aus Deutschland, Belgien und Luxemburg dienen soll. Im Juli 2011 wurden die Pläne vorgestellt, die vor allem von belgischer Seite von Karl-Heinz Lambertz, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft, und Tourismusministerin Isabelle Weykmans, begrüßt wurden. Doch noch immer sind die rechtlichen Hürden nicht gelöst. Das Problem: Die ehemalige Grenzstation ist im Privatbesitz. Ein solcher darf aber keine direkte Anbindung an eine Autobahn haben. "Im Moment herrscht Sendepause mit dem Verkehrsministerium in Berlin", sagt Rogge.Extra

Die Brücke über die Our verbindet die Autobahn A 60 auf deutscher Seite mit der A 27 auf belgischer Seite. Beide Straßen sind Teil der Europastraße 42 (E 42), die das französische Dünkirchen mit Aschaffenburg in Bayern verbindet. Mit den Arbeiten an der belgischen A 27 wurde 1967 begonnen, sie verbindet Lüttich über Verviers mit St. Vith und der Grenze nach Deutschland. Erst 1995 wurde sie komplett fertiggestellt, als die Brücke bei Malmedy eröffnet wurde. Bis dahin mussten Autofahrer dort die Autobahn verlassen und über einen Teil der Rennstrecke von Spa-Franchorchamps fahren. Auf deutscher Seite ist der vierspurige Ausbau nach wie vor nicht vollständig. Der Abschnitt zwischen Prüm und Winterspelt wird aber von der Landesregierung für den Verkehrswegeplan 2015 der Bundesregierung angemeldet. ch

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