Gewerbe Grenzlandschau in Prüm – Starker Beginn am Wochenende
Prüm · Und los geht’s: Zum 27. Mal ist die internationale Handelsmesse in Prüm eröffnet worden. Am Startwochenende zeigt sich: Der Klassiker bleibt frisch. Auch wenn’s mal nass wird.
„Will ich auch!“ Die Kinder sprinten voller Vorfreude zum Stand der luxemburgischen Alpha Bau, direkt am stadtwärts gelegenen Eingang zum Prümer Ausstellungsgelände. Da darf man nämlich baggern, wie gerade ein ebenfalls noch junger Besucher zeigt. Mit Geschick lässt er die Schaufel in den Kies eintauchen, holt eine dicke Schippe hoch und kippt sie wieder aus. Sauber. Und: Grade regnet es nicht, noch besser.
Klingt alles ganz nach Grenzlandschau: Zum 27. Mal ist die Messe am Samstag in der Abteistadt eröffnet worden. Und das Regenwetter, sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy im – erstmals wieder aufgestellten – Festzelt, „das haben wir extra bestellt. Das ist gegen die Borkenkäfer.“
Richtig so, finden auch die vielen Zuhörer und applaudieren kräftig. Den Käfer, der gerade die Waldbesitzer so plagt, kann man sich am Stand des Forstamts genauer anschauen. Und deshalb ist ihnen allen der Regen wirklich so willkommen: Denn das kräftigt die Nadelbäume, die sich dadurch besser gegen den Schädling wehren können.
Das lobt dann auch Aloysius Söhngen, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, zugleich Vorsitzender des Waldbauvereins mit mehr als 3000 Mitgliedern. Und er stellt noch einmal heraus, welche Leistung es ist, die Schau immer wieder hinzubekommen. Da geht sein Dank, klar, an die Stadtbürgermeisterin. Aber nicht zuletzt auch an Ausstellungsleiter Georg Sternitzke, der den Prümer Messeklassiker bereits zum 16. Mal organisiert. Mehr als die Hälfte aller bisherigen Messen also „geht auf dein Konto“, sagt Söhngen. Das sei wie im Sport: „Was so leicht auf dem Platz aussieht, setzt langes Training und sehr viel Arbeit voraus.“
Und das kommt bei den Ausstellern an: Mehr als 80 Prozent der 170 Beteiligten sind Stammgäste. Auch das ein Grund vor allem für die Stadtbürgermeisterin, dafür zu danken., „dass ihr alle gekommen seid“ und dass so viele trotz gefüllter Auftragsbücher gesagt hätten: „Ohne die GLS, das geht gar nicht. Das hat uns geehrt.“
Ingolf Bermes von der Kreissparkasse Bitburg-Prüm erinnert daran, dass man genau hier am gemeinsamen Europa arbeite und die Globalisierung menschlich gestalte. Und dass eine Messe wie die GLS etwas biete, das elektronische Medien nicht können: „das Erleben vor Ort.“
Zumal man mitten in der Eifel etliche regionale und internationale Marktführer sehen, erleben und deren Vertreter auch ansprechen kann: Stihl, Streif, Tesla, die großen Namen. Aber eben auch die vielen, ganz besonderen Unternehmen, die nicht jeder kennt und die genauso spitze sind – vom Handwerker, der alles kann bis zum hochtechnologisierten Großbetrieb.
Wie bedeutsam die Stadt für den Kreis ist, das unterstreicht Landrat Joachim Streit – und erinnert sich an seine Vereidigung vor zehn Jahren, da musizierten auch, wie diesmal, die Abteibläser: Prüm sei nicht nur ein wichtiges Mittelzentrum, am Regino-Gymnasium lernten zudem genau „die Menschen, die unsere Zukunft mitbestimmen werden“. Deshalb werde man auch die rund 20 Millionen Euro für die Sanierung der Schule stemmen. Und deshalb siedelte man in der Stadt auch die Kommunalen Netze an, die gemeinsam mit den Landwerken Eifel die große Pipeline durch die Region bauen und damit „der Energieversorger der Zukunft werden“.
Beim Rundgang fällt vielen auf: Die Stände sind noch einmal ein bisschen feiner, attraktiver geworden. Und sie bieten immer wieder besondere Aktionen, Spiele, Hingucker. Das freut auch die Besucher, zum Beispiel Christina und Maik Eisenbrandt aus Welschbillig: Sie sind ebenfalls nicht zum ersten Mal auf der Grenzlandschau, erzählt Christina Eisenbrandt, während am Stand von Citiescape aus Reuth ihre Kinder Mia (6 Jahre) und Luis (3) gleich mal mit der Bastelei loslegen – das kann man da nämlich. Die Eisenbrandts haben gerade in ihrem Haus das Dach ausgebaut. Jetzt schauen sie sich in Prüm um, ob sie noch Insektenschutz für die Fenster finden. „Mir gefällt es gut“, sagt Christina Eisenbrandt. „Das Wetter könnte vielleicht besser sein.“
Aber das wird bestimmt noch. Und es sind ja noch ein paar Tage.