Grenzüberlaufendes Ereignis

ECHTERNACH. Die Verbandsgemeinde Irrel hat seit diesem Jahr Anteil am Marathon-Boom. Der Echternach-Marathon führt am 15. Oktober erstmals über deutsches Gebiet.

Die Frage nach dem Geburtshelfer blieb bei der Pressekonferenz anlässlich der Präsentation des ersten deutsch-luxemburgischen Marathons im Echternacher Grand Hotel unbeantwortet. So richtig wollte niemand die gute Idee gehabt haben. Alain Knepper, Präsident der Road Runners Echternach (RRE), gab der deutschen Seite die Ehre. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel, Hans Michael Bröhl, wiederum wollte sich nicht genau erinnern, wann und wie genau die Idee des grenzüberschreitenden Marathons entstand. Man spreche ja viel miteinander, treffe sich oft, arbeite auf verschiedenen Gebieten bereits eng zusammen, tausche sich aus. Und irgendwann sei dann die Idee des Marathons durch Luxemburg und Deutschland geboren worden, erzählte Bröhl. Ein gutes Zeichen für die Zusammenarbeit, dass sich niemand mit den Lorbeeren schmücken will. Denn es gibt einiges zu tun. Der neue Kurs erfordert laut Knepper zwar nur wenig Mehrarbeit, aber die Aktivitäten in Deutschland und Luxemburg müssen koordiniert werden. Auf der ersten Hälfte ist die neue Marathonstrecke noch identisch mit der alten. Nach dem Start am ehemaligen Echternacher Bahnhof geht es zwei Runden um den See und dann nach Bollendorf Pont. Statt dort wie bisher umzudrehen, wird die Grenzbrücke nach Bollendorf überquert. "Wir werden dort den Musikverein oder ähnliches haben", versprach der Bollendorfer Ortsbürgermeister Hermann Schmitz Unterhaltung bei einem musikalischen Frühschoppen. Animation soll es einige Kilometer Sauer abwärts an der alten Römerbrücke zwischen Echternacher Brück und Echternach, wo die Läufer vier Mal vorbei kommen, ebenfalls geben, erklärte Knepper. Über die Fußgängerbrücke in Minden wechseln die Läufer nach Steinheim auf die luxemburgische Seite der Sauer. Das Ziel befindet sich in Echternach. Ursprünglich war geplant, die Straßen, über die die Marathonis laufen (Nationalstraße 10 auf luxemburgischer und Bundesstraße 418 sowie die Landesstraße zwischen Bollendorf und Echternacherbrück auf deutscher Seite), nur halbseitig zu sperren und den Verkehr mit eine Einbahnstraßenregelung weiter fließen zu lassen. Dies ist aber rechtlich nicht möglich. Nun werden alle benutzten Straßen voll gesperrt. "Aber nicht mehr so lange, wie früher", sagte RRE-Sekretär Albert Roger. Die Lasten werden mehr verteilt. Auch bei den Helfern: Auf deutscher Seite werden die Freiwilligen Feuerwehren zusammen mit der Polizei für die Streckensicherung sorgen. "Der grenzüberschreitende Marathon ist ein wichtiger Einstieg in die sportliche Zusammenarbeit", erklärte Bröhl, weshalb die Verbandsgemeinde Irrel den Marathon unterstütze. "Es ist ein Signal, dass es sich in unserer Region nicht nur gut leben lässt, sondern, dass man hier auch aktiv sein kann", sagte der Freizeitjogger. Nachdem es den Prümtallauf in Irrel seit zwei Jahren nicht mehr gebe, sei der Echternach-Marathon eine Möglichkeit, am Laufboom (Schätzungen gehen in Deutschland von 13 Millionen Hobbyläufern aus) teilzuhaben. Der grenzüberschreitende Echternach-Marathon bedeute auch für die VG Irrel einen Imagegewinn, sagte Bröhl.

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