Grillen, Stockschnitzen und "Feuerchen"

HOLLNICH. Dort, wo normalerweise der Bierbach gluckert und muntere Vögel ihre Frühlingslieder zwitschern, herrschte vor ein paar Tagen großer Trubel. Die Naturschutzjugend (Naju) verbrachte bei Habscheid-Hollnich einen Aktions- und Erlebnistag.

 Zu einem munteren Arbeitseinsatz in der Natur gehört am Ende auch ein zünftiges Lagerfeuer. Die Kinder hatten ersichtlich großen Spaß dabei.Foto: Joachim Schröder

Zu einem munteren Arbeitseinsatz in der Natur gehört am Ende auch ein zünftiges Lagerfeuer. Die Kinder hatten ersichtlich großen Spaß dabei.Foto: Joachim Schröder

Naju - das ist die Nachwuchsriege des Naturschutzbundes (Nabu), Gruppe Südeifel, die seit geraumer Zeit durch bemerkenswerte Aktivität auf sich aufmerksam macht. Naju - das ist rund ein Dutzend Kinder und Jugendliche, die sich für ihre Umwelt engagieren oder interessieren. Erstaunlich, was da in letzter Zeit organisiert wurde und mittlerweile im Aufbau begriffen ist. Jan-Roeland Vos ist der Chef dieser "Rasselbande", die sich unregelmäßig, aber beständig trifft, um Aktionen zu starten oder einfach einen Abenteuer- oder Erlebnistag zu genießen. Vor kurzem hieß es in der Schneifel, den Raubwürger zu erspüren (der TV berichtete). Kinder und Eltern waren in großer Anzahl gekommen, um den Sperlingsvogel per Spektiv zu beobachten. Nun war angesagt, das Gewässer des Bierbachs zu untersuchen, Haselnussäste zu sammeln und zu verbrennen, dazu bei Lagerfeuer und Musik Stöcke zu schnitzen und miteinander naturnahe Spiele zu machen. "Tatort" war eine Feuchtwiese bei Hollnich, auf der sich am Vormittag mehr als 30 Kinder mit sechs Erwachsenen eingefunden hatten. "Das ist mehr als erstaunlich", sagt Leiter Vos. "Immerhin sind heute viele Aktionen Saubere Landschaft in den Dörfern, einige haben sogar das Fußballspielen abgesagt." "Natur erkunden" lautete zunächst die Vorgabe am Samstagmorgen. Ob Bäume und Sträucher bestimmen, Vögel und Schmetterlinge beobachten oder nur den zierlichen Bierbach durchwaten - die Kleinen hatten jede Menge Spaß. Schnell waren die ersten Taschenmesser gezückt, um Ruten und Stöcke zu bearbeiten; es galt, ein Kämpfchen auszutragen und das Lagerfeuer zu entzünden. Im Naturschutzgebiet Bierbachtal wurde sodann eine Biotop-Pflegeaktion gestartet: Eine Wiese war frei zu stellen für eine Schafbeweidung. Vos selbst betätigte die Motorsäge, die Kinder beteiligten sich beim Schleppen und Verbrennen. Damit man sich ein genaueres Bild von den Weidetieren machen konnte, organisierte Naju-Leiter Jan-Roeland Vos für den Nachmittag den Besuch bei einer Schafherde und ihrem Schäfer. In Hallert suchte man Alois Diederichs auf, der eine ausgiebige Stallführung vornahm. "Das hat mir super gefallen, hier in der Natur zu toben", lobte Daniel (elf Jahre) die Aktion. Für Kesban, Stephanie, Beriwan und Elisabeth (alle elf Jahre) bedeutete der Tag "Spaß und Lernen". Katrin (elf Jahre): "Ich habe Fische beobachtet und sogar Blutegel gesehen." Wilfried Hermes, der bei der Aufsicht mitwirkte, hält die Pflegeaktion für äußerst wichtig: "Nur so kann man Kinder für ihre Umwelt sensibilisieren".

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