Bildung Große Motivation bei Lehrern und Schülern

Mit dem Schwerpunkt "Gesundheit und Soziales" zum Abitur: Das bietet das Berufliche Gymnasium, das vor einem halben Jahr an der Berufsbildenden Schule (BBS) in Prüm gestartet ist. Nun ziehen Schulleitung und Schüler ein erstes Fazit.

 Insgesamt 60 Schüler in zwei Klassen bilden den ersten Jahrgang des vor einem halben Jahr an der Berufsbildenden Schule in Prüm gestarteten Beruflichen Gymnasiums. TV-Foto: Christian Brunker

Insgesamt 60 Schüler in zwei Klassen bilden den ersten Jahrgang des vor einem halben Jahr an der Berufsbildenden Schule in Prüm gestarteten Beruflichen Gymnasiums. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. "Ich finde es hier besser als auf einem normalen Gymnasium", sagt Muhamed Meyer, der im Sommer von der Realschule Prüm auf das neue Berufliche Gymnasium gewechselt ist. Dort bildet er mit 59 anderen Jugendlichen den ersten Jahrgang des neuen Bildungsangebots. Besonders die Schwerpunkte Gesundheit und Soziales reizen ihn. "Ich weiß gar nicht, was ich wählen soll, weil mir alles gefällt", sagt Muhamed.

"Ich will später mal Psychologie studieren", sagt eine Schülerin, die namentlich nicht genannt werden möchte, deshalb habe sie sich für das Berufliche Gymnasium entschieden. Gut findet sie, dass Psychologie als Naturwissenschaft gilt und sie jetzt schon in der Schule einen großen Einblick in das Fach bekommt. "Das Fach hat viele Facetten und befasst sich ja nicht nur mit Krankheiten", ergänzt Muhamed. "Jeder Bereich hat seine eigene Psychologie, von Sport bis zur Wirtschaft."

Zusätzliche Betreuung in Klasse elf



Auch die anderen Schüler haben nach dem ersten halben Jahr ihre Entscheidung nicht bereut. Dafür spricht auch die Tatsache, dass bisher nur wenige Jugendliche die Schule wieder verlassen haben, wie Direktor Rainer Uhlendorf berichtet. "Da ist keine Bewegung drin, und die Schüler sind sehr motiviert bei der Sache", sagt Lehrer Ralf Loskill. Außerdem zeige das, dass die vielen Informationsveranstaltungen vorab an anderen Schulen und an der BBS selbst sehr gut gewesen sind, so dass kaum ein Schüler mit falschen Erwartungen gekommen sei. Es sei nun mal kein abgespecktes Abitur, sagt Loskill. "Man muss schon was tun und Leistung bringen und auch Freizeit opfern", sagt Jonas Jüngels. "Das ist schon ein Unterschied zur Realschule."

Weil sich die beiden Klassen mit Schülern aus allen Schulformen von der Berufsschule bis zum Gymnasium zusammensetzen, gebe es natürlich Leistungsdifferenzen. Diese sollen aber in der elften Stufe angeglichen werden, in der die Schüler im Klassenverband unterrichtet werden - auch mit zusätzlichen Betreuungsangeboten der Lehrer. Die Leistungskurse werden erst ab der 12 gewählt.

Bei den Lehrern lobt Schulleiter Uhlendorf das große Engagement, mit dem sie bei der Sache sind. "Sie geben sich sehr viel Mühe."

Derzeit steckt die Schulleitung in den Vorbereitungen für das kommende Jahr. Bis zum Dienstag, 1. März, sind Anmeldungen möglich. Wer sich erst danach bewirbt, hat nur noch geringe Chancen, einen Platz zu bekommen, berichtet Uhlendorf. Denn die Nachfrage sei groß. "Im vergangenen Jahr hatten wir 120 Bewerber, von denen wir 63 aufgenommen haben", sagt Uhlendorf.

Die Vergabe richtet sich dabei vor allem nach den Halbjahreszeugnissen der Schüler und ihrem Notenschnitt. Wer auf einem normalen Gymnasium ist, muss lediglich die Versetzung in die Klassenstufe 11 schaffen, alle anderen müssen mindestens einen Notenschnitt von 3,0 vorweisen können. Weitere Informationen zum Beruflichen Gymnasium bei der BBS Prüm unter Telefon 06551/97105-0.

STICHWORTDas Berufliche Gymnasium umfasst die Klassenstufen elf bis 13. Jugendliche mit der mittleren Reife können an diese Schulform wechseln. In Prüm gibt es den Schwerpunkt "Gesundheit und Soziales", dort können die Schüler mit einem Schwerpunkt in den Bereichen Pädagogik, Psychologie und Gesundheit ihr normales Abitur machen. Außerdem gibt es noch die Schwerpunkte "Wirtschaft" und "Technik".

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