Prüm. Mal sehen, was die nächsten Monate bringen: Am Montag rücken Mitarbeiter der Straßenmeisterei Prüm und der Trierer Verkehrstechnik-Firma Wöffler an, um in der Innenstadt die Fahrbahnmarkierungen zu ändern und neue Straßenschilder aufzustellen.
"Ab acht Uhr geht es los", sagt Frank Reiland vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein. Vermutlich sei die Firma den ganzen Tag mit dem Markieren und Beschildern beschäftigt.
Sobald alles eingerichtet ist, beginnt die mehrere Monate dauern de Testphase für eine geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt.
Die Erfahrungen aus dieser Versuchsanordnung will man auch in die Überlegungen für den neu zu gestaltenden Hahnplatz einfließen lassen: "Mir ist wichtig, dass es nur eine Erprobung ist", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU). "Es müssen viele Dinge ausprobiert werden, bevor man mit dem großen Bagger kommt."
Hauptmerkmale der meist als "Einbahnring" bezeichneten Verkehrsführung: Wer die Hahnstraße aus Richtung Tafel und Tiergartenstraße herab befährt, muss dann in die Bahnhofstraße abzweigen. Von der Bahnhofstraße aus kann man nicht mehr hinauf zum Hahnplatz gelangen, sie ist nur noch bis zur Abzweigung am Friedhof und zum Parkdeck aus Richtung Niederprüm befahrbar.
Stattdessen wird der Verkehr aus Hahn- und Bahnhofstraße auf eine Runde über den Gerberweg hinter der Basilika geleitet. Die Hahnstraße wird in diesem Abschnitt zur Einbahnstraße. Eine weitere wichtige Veränderung ist die geänderte Vorfahrt am Hahnplatz (siehe Grafik).
Achtung: Die Teichstraße wird, entgegen früherer Darstellungen, weiterhin von der Ritz- und der Spiegelstraße aus zu erreichen sein. Damit außerdem kein Autofahrer auf falsche Gedanken kommt, werden die Fahrbahnen an der Hahnplatz-Kreuzung durch Markierungen verengt. Diese gelben Schraffuren müssen auf die Straße geklebt werden. Deshalb sollte es am Montag besser nicht regnen. Ansonsten, sagt Frank Reiland, würden die Markierungen an einem späteren Tag befestigt. Auch der LBM wird am Montag in Prüm vertreten sein, alles überprüfen und die neue Strecke durch die Innenstadt abfahren: "Damit nichts schiefläuft", sagt Frank Reiland. Dennoch rechnen die Verantwortlichen mit Anlaufschwierigkeiten: "Aber ich hoffe, dass die Leute sich möglichst schnell an diese Regelung gewöhnen und wir nachher auch ein gutes Ergebnis bekommen", sagt Mathilde Weinandy. Danach gelte es, "mit ganz viel Sensibilität" die Hahnplatz-Umgestaltung in Angriff zu nehmen. Die Bürgermeisterin weiß, dass dieses Thema "ganz heiß diskutiert" wird.
Allerdings wünscht sich Mathilde Weinandy mehr als nur eine Diskussion um einen Kreisverkehr im Zentrum: "Nur schwarz und weiß gibt es nicht. Wir sollten die Chance nutzen, um verschiedene Dinge in die Waagschale zu legen."
Dazu gehöre es auch, die Bürger über alle Möglichkeiten und Hindernisse zu informieren: Die Stadtbürgermeisterin überlegt deshalb, in absehbarer Zeit zu einer Versammlung einzuladen.