Große Spannung und tiefe Ruhe - Die Wintricher Passionsspiele (Multimedia-Projekt)

Wintrich · In Wintrich ist wieder Passion. 26 Mal wird die Leidensgeschichte Christi gespielt.

 Authentisch gespielt: Christus fällt unter dem Kreuz. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Authentisch gespielt: Christus fällt unter dem Kreuz. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimmling ("TV-Upload kimmling"

Noch zwölf Mal werden die Wintricher Passionsspiele dieses Jahr aufgeführt. Wer sie noch nicht kennt, sollte die Gelegenheit nutzen. Die Aufführungen laufen noch bis zum 21. Mai.
Ein Jahr lang haben 200 Darsteller und Sänger intensiv geprobt, um Christi Leidensgeschichte, beginnend mit dem Einzug in Jerusalem, nachzuspielen. Aufgeführt wird die Passion in der Wintricher Pfarrkirche St. Stephanus. Wer das Stück sehen will, sollte Zeit mitbringen. Die Aufführungen dauern mit Pausen mehr als vier Stunden. Würde die Passion nur an der Resonanz gemessen, wäre schon klar: Sie ist ein Erfolg. "Etwa 85 Prozent der 9000 Karten sind verkauft", sagt Ortsbürgermeister, Judas-Darsteller und Spielleiter Dirk Kessler.

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Die Passion hat in Wintrich Tradition. 1902 wurde sie zum ersten Mal aufgeführt - mit einfachen Bildern und angeklebten Bärten. Von 1902 bis 1952 wurde alle fünf Jahre gespielt - unterbrochen durch die Kriegsjahre und die NS-Zeit. Nach einer längeren Unterbrechung lebte die Tradition dann vor 20 Jahren wieder auf. Manches hat sich geändert. So sind die Bärte längst echt. Doch der Inhalt der Leidensgeschichte Christi bis zur eindrucksvoll gespielten Kreuzigung ist gleich geblieben. Fast alle tragenden Rollen sind doppelt besetzt. Zur besonderen Atmosphäre trägt auch der Passionschor bei. Er besteht aus fast 80 Sängerinnen und Sängern im Alter von 15 bis 80 Jahren. Die Mitglieder kommen nicht nur aus Wintrich, sondern aus einem Umkreis von rund 40 Kilometern. "Eine Mischung von darstellendem Spiel und intensivem Chorgesang mit anspruchsvollen Chorsätzen, unter anderem von Bach, Brahms und Händel bieten eine emotionale Aufführung mit großer Spannung und tiefer Ruhe": Das macht für Dirk Kessler die Passion aus.

Wer noch Karten sucht: Der Verkauf ist dienstags, von 19 bis 20 Uhr im Rathaus, Telefon 06534/8315. Die nächsten Aufführungen sind an den Wochenenden 28./29./30. April sowie 5./6./7. Mai und 19./20./21. Mai. Freitags und samstags ist Beginn jeweils um 18 Uhr, sonntags um 15 Uhr. Preise je nach Kategorie: 26 bis 33 Euro. Jugendliche bis 16 Jahre zahlen nur die Hälfte. Es gibt eine Tribüne, von der aus die Zuschauer eine gute Sicht auf die Bühne haben.

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