Große Verwunderung

BITBURG. (dj) Die neueste Entwicklung des Flugplatzes Bitburg zieht weite Kreise. Denn neben dem Kreis Bitburg-Prüm sind auch die Kreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich (siehe Artikel links) und Daun, die Stadt Trier sowie die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer Trier seit 2002 Mitgesellschafter der Flugplatz Bitburg GmbH. Der TV hat nachgefragt, wie sie auf das mögliche Aus des Flugplatzes reagiert haben.

Kreis Trier-Saarburg: Die Verwunderung von Landrat Günther Schartz war groß, als er erfuhr, dass die Genehmigung des Instrumentenflugs für den Bitburger Flugplatz plötzlich in Frage gestellt ist. Seiner Meinung nach seien nun Bund und Land gefordert, eindeutig Stellung zu beziehen, ob sie den Ausbau des Flugplatzes Bitburg politisch wollen oder nicht. Es sei nicht einzusehen, dass andere Flughäfen hohe finanzielle Unterstützungen erhalten und dass nun die Gefahr bestehe, dass das Potenzial des Flugplatzes Bitburg auf Dauer verloren gehe. Die Position des Kreises Trier-Saarburg ist klar: Er hat beschlossen, die Beteiligung an der Flugplatz Bitburg GmbH zunächst bis 2007 fortzuführen. Im nächsten Jahr soll dann über das weitere Vorgehen neu beraten werden.KREIS DAUN: Heinz Onnertz, Landrat des Kreises Daun, lässt über seine Pressesprecherin Diane Lorig folgendes mitteilen: "Im Moment können wir nichts zu diesem Thema sagen. Auf der Kreistagssitzung am 26. Juni wird der Flugplatz Bitburg jedoch auf der Tagesordnung stehen." Dann werde die Entscheidung getroffen, ob der Kreis Daun weiter in der Flugplatz Bitburg GmbH bleibe. Die Ungewissheit, ob der Flugplatz die Instrumentenflug-Genehmigung bekommt, wird dabei vermutlich eine wesentliche Rolle spielen.INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER TRIER (IHK): Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Trier, reagiert recht gelassen auf die Neuigkeiten: "Die Nachricht ändert nichts an unserer grundsätzlichen Position. Die IHK setzt weiter auf die große Genehmigung. Sie ist Voraussetzung für die weitere Entwicklung zum Industrieflughafen." STADT TRIER: "Die Nachricht war schon ein Rückschlag", sagt Helmut Schröer, Oberbürgermeister der Stadt Trier. Jetzt gelte es, dass sich die Gesellschafter der Flugplatz Bitburg GmbH in Ruhe zusammensetzen und das Problem gemeinsam lösen. "Wir müssen zusammen überlegen, ob die früher gesteckten Ziele jetzt noch umzusetzen sind", sagt Schröer. Die Entwicklung des Flugplatzes Bitburg sieht er als wichtige regionale Aufgabe. ENTWICKLUNGS- UND BETRIEBSGESELLSCHAFT FLUGPLATZ BITBURG (EBFB): "Wir sind von dieser Entwicklung überrascht worden, da wir von Beginn an das Ziel Instrumentenlandeflug auf Bitburg verfolgt und hierfür auch die politische Unterstützung erhalten haben. Dem Schreiben des Bundesministeriums haben wir jedoch entnehmen können, dass die ablehnende Haltung des Bundesverteidigungsministeriums lediglich auf dessen eigener ,Einschätzung' zur Wahrnehmung von Flugsicherungsdiensten durch die US-Streitkräfte beruhte", sagt Axel Simon von der EBFB. Simon fordert nun eine Expertise, "ob - wie seit Jahren von Seiten der Amerikaner in einem Letter of Agreement angeboten - deren Flugsicherungsdienst angenommen werden darf".

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